Exportverbot für Seltenerd-Technologien: Häme, aber auch versöhnliche Reaktion aus China

von | 22. Dez 2023 - 11:21 | Allgemein

Exportauflagen werden als Weckruf zum Aufbau eigener Wertschöpfungsketten gewertet.

Das am Donnerstag bekanntgewordene Verbot zum Export einer Reihe von Technologien zum Abbau und der Weiterverarbeitung Seltener Erden hat für ein großes mediales Echo gesorgt. Zwar sind davon nicht die Ausfuhren der Rohstoffe oder aus ihnen gefertigte Komponenten bedroht, den Bestrebungen zum Aufbau eigener Wertschöpfungsketten in westlichen Ländern könnte damit allerdings ein Dämpfer verpasst worden sein. China hat das eigene Know-how hierfür seit Jahrzehnten immer wieder verfeinert und kann auf eine stetig wachsende Zahl von Fachkräften zugreifen: 39 Universitäten im Reich der Mitte verleihen laut einer Studie der US-Regierung (PDF) Abschlüsse im Bereich der Mineralienverarbeitung und Metallurgie.

Das fehlende Wissen und das Versäumnis, eigene Kapazitäten zur Rohstoffgewinnung und -aufbereitung aufzubauen, nötigte die staatsnahe China Daily wenig überraschend zu einem Kommentar der mit Kritik – und Schadenfreude – nicht geizt. Der Westen habe immer wieder die „laxen Umweltauflagen“ in China kritisiert, sei aber der Hauptabnehmer chinesischer Produkte, so die Zeitung. Problematisch sei jedoch weniger der Abbau, vielmehr erforderten die geringen Konzentrationen des Rohstoffes eine aufwendige Infrastruktur.

Am Ende gibt sich China Daily dann aber doch versöhnlich und verweist darauf, dass sich die neuen Maßnahmen gegen kein spezifisches Land richten. Hierfür würde auch sprechen, dass aus der Liste der betroffenen Technologien, die auch weitere Sektoren betrifft, andere Verfahren gestrichen worden sind. DieSouth China Morning Post (Paywall) nennt hier etwa Herstellungstechniken für Solarzellen aus Silizium.

Wenngleich die neuen Restriktionen überwiegend bestehende Regularien nur ergänzen, werden sie in westlichen Ländern als Weckruf verstanden. China wolle seine Marktdominanz behaupten, so Don Swartz, CEO von American Rare Earths, einem Unternehmen, das sich in den USA diesem Ziel verschrieben hat. Man befinde sich nun in einem Wettlauf beim Aufbau einer eigenen Industrie für Seltene Erden, so der Manager gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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