Energiewende: Leopoldina fordert rasche Weichenstellung

von | 6. Mrz 2023 - 10:33 | Politik

Nationale Akademie der Wissenschaften spricht sich für neue Diskussion über Speicherung von Kohlenstoffdioxid und Verwendung von E-Fuels aus.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften, die Leopoldina, hat am Montag ein Diskussionspapier veröffentlicht, das Ideen für die möglichst baldige Umstellung des Energiesystems auf Erneuerbare Energien liefert. Die Forschungsvereinigung spricht in dem Dokument von akutem Handlungsbedarf, damit die Ziele zur Klimaneutralität im Rahmen des Pariser Abkommens erreicht werden können.

Zwingend notwendig sei eine Neubewertung von Technologien zur Speicherung und Verwertung von Kohlenstoffdioxid (CO2). Diskussionen zur unterirdischen Lagerung des Treibhausgases gibt es in Deutschland bereits seit über einem Jahrzehnt, doch erst im Laufe des Jahres wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ein entsprechendes Gesetz vorstellen. Widerstand in der eigenen Partei, aber auch von Umweltverbänden gegen die bislang umstrittene Technologie gilt als sicher. Die Leopoldina fordert dessen ungeachtet bereits verbindliche Ziele zur Entnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene.

Hochlaufen der Wasserstoffnutzung soll nicht zu neuen Abhängigkeiten führen

Die Akademie bricht in dem Diskussionspapier noch für eine weitere Technologie eine Lanze: E-Fuels. Diese synthetisch hergestellten Kraftstoffe könnten das fossile Benzin oder Diesel ersetzen, doch das in der EU vorangetriebene Aus für Verbrennungsmotoren dürfte auch sie umfassen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat mit dem Verweis auf Technologieoffenheit zum Erreichen der Klimaziele ein Veto bei der endgültigen Abstimmung der Mitgliedstaaten über das Verbrenner-Aus angekündigt. Diese war ursprünglich für den morgigen Dienstag geplant, ist nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben worden, berichtet die Tagesschau.

Für die Leopoldina sind E-Fuels ebenso zentral wie etwa der grüne Wasserstoff, für den die notwendige Infrastruktur geschaffen werden müsse. Deutschland werde dabei überwiegend auf Importe angewiesen sein, einseitige Abhängigkeiten von nur wenigen Lieferanten müssten vor diesem Hintergrund vermieden werden.

Das Dokument schließt mit einem Aufruf zur verstärkten Einbindung der Wissenschaft in die Transformationsprozesse. Schnittstellen zwischen Forschung und Industrie müssten ausgebaut werden, um die Marktfähigkeit neuer Ansätze nachweisen zu können.

Photo: iStock/style-photography

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