Deutschland und Dänemark treiben Offshore-Windkraft voran

von | 2. Jun 2023 - 11:37 | Politik

Ostsee-Anrainer unterzeichnen erste europäische Kooperation zum gemeinsamen Ausbau der Netzinfrastruktur.

Dänemark und Deutschland wollen gemeinsam die Offshore-Windkraft fördern und die entsprechende Infrastruktur ausbauen. Am Donnerstag unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der dänische Energieminister Lars Aagaard ein Abkommen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Ostsee – nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums das erste seiner Art in Europa. Damit werde die Grundlage für künftige Grünstrom-Importe nach Deutschland geschaffen und die Stromversorgung günstiger, sicherer und unabhängiger von fossilen Energieträgern gemacht, sagte Habeck.

Im Rahmen des Projekts sollen auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm bis Anfang der 2030er Jahre mindestens drei Gigawatt (GW) Offshore-Windstromerzeugungskapazität auf dem Staatsgebiet des deutschen Nachbarn angeschlossen werden. Der Strom soll dann über neue Netzanbindungen in die Bundesrepublik und zum dänischen Festland transportiert werden.

Offshore-Ziele der EU gelten als ambitioniert – auch wegen der Rohstoffabhängigkeit

Bislang werde der Strom mehrerer Offshore-Windparks gesammelt und anschließend zur Küste des Landes transportiert, dem die Parks zuzurechnen seien, schreibt das Handelsblatt (Paywall). Nur durch eine enge Kooperation der Nord- und Ostsee-Anrainer könnten die ehrgeizigen Ausbauziele der EU für Offshore-Windkraft erreicht werden. Allein in der Nordsee sollen bis 2050 Windparks mit einer Kapazität von 300 GW installiert werden. Damit ließe sich rechnerisch rund ein Drittel des derzeitigen Stromverbrauchs der EU decken – vorausgesetzt, die nötige Netzinfrastruktur steht bis dahin.

Als ambitioniert gelten die Ausbauziele für die Nordsee auch wegen des derzeit schwierigen Investitionsumfelds für europäische Offshore-Windparks und wegen der hohen Importabhängigkeit für die benötigten Rohstoffe (wir berichteten). Erst kürzlich forderten die beteiligten Regierungschefinnen und -chefs daher, die Herkunft der kritischen Mineralien für Windkraftanlagen und Batterien zu diversifizieren.

Photo: iStock/MatusDuda

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