Capgemini: Klimaschutz und Energiesicherheit gleichberechtigt behandeln

von | 13. Okt 2022 - 12:40 | Wirtschaft

Beschleunigter Ausbau Erneuerbarer Energien notwendig. Bau neuer Kernkraftwerke als langfristige Option.

Die Abhängigkeit von russischem Gas nicht gegen neue Abhängigkeiten von China bei der Belieferung mit den für die Energiewende notwendigen Rohstoffen und Komponenten tauschen – diese Mahnung ist in letzter Zeit häufiger zu hören, zuletzt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (wir berichteten). In die gleiche Kerbe schlägt die Consultingfirma Capgemini in ihrem jährlichen Marktausblick über die globalen Energiemärkte. Neben der Dominanz Chinas auf dem Markt für Seltene Erden sei das Land auch bei der Produktion von Solarmodulen weltweit führend. Dem müsse in Europa ein eigenes Forschungs- und Entwicklungsprogramm entgegengesetzt werden. Dabei verweisen die Autoren des Reports auch auf das Beispiel der USA, dort wurde mit hohen Einfuhrzöllen auf chinesische Module die heimische Produktion wiederbelebt.

Neben dem beschleunigten Ausbau von Windenergie und Photovoltaik müsse nun die Sicherung der Energieversorgung wieder gleichberechtigt behandelt werden, heißt es weiter. Langfristig rät Capgemini in diesem Zusammenhang auch zum Bau von Kernkraftwerken der neuesten Generation. Derzeit haben solche Projekte, etwa in Finnland, mit massiven Verzögerungen und Kostensteigerungen zu kämpfen, bedingt unter anderem durch die technische Komplexität. 

Zugleich ruft die Beratungsfirma dazu auf, neue Technologie und ihren möglichen Nutzen realistisch zu bewerten. Den Hoffnungsträger Grüner Wasserstoff sieht Capgemini derzeit vor allem prädestiniert für den Einsatz in Industrien, in denen sich der Ausstoß von Treibhausgasen kaum vermeiden lasse. Die nachhaltige Erzeugung des Gases sei derzeit noch nicht profitabel, zudem sei der Transport noch immer eine Herausforderung. 

Der über 500 Seiten umfassende Report kann auf der Website von Capgemini abgerufen werden.

Photo: istock/Evgeny Gromov

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