US-Präsident empfängt Regierungsvertreter aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Kritische Mineralien stehen weit oben auf der Agenda.
US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag die Staatsoberhäupter von Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan in Washington empfangen. Ein zentrales Thema des Treffens sind kritische Mineralien. Denn die zentralasiatischen Länder besitzen große, teils unerschlossene Reserven kritischer Rohstoffe, während die USA sich in diesem Bereich unabhängiger von Importen aus China machen wollen.
Mit Kasachstan wurde am Donnerstag eine Absichtserklärung für eine engere Zusammenarbeit im Rohstoffsektor unterzeichnet. Das flächenmäßig größte der fünf Länder ist zugleich das wirtschaftlich stärkste unter ihnen, so hat es sich etwa zum weltweit größten Produzent von Uran entwickelt, das vom US Geological Survey dieser Tage neu auf seine Liste kritischer Rohstoffe gesetzt wurde. Kasachstan will jedoch mehr von seinen Bodenschätzen profitieren und unter anderem ein wichtiger Lieferant Seltener Erden werden. Erst im April meldete das Land die Entdeckung eines der möglicherweise weltweit größten Vorkommens der Rohstoffe. Um seinen Sektor für kritische Mineralien zu stärken, will Kasachstan deutlich mehr Lagerstätten erkunden und weitere internationale Investitionen anziehen. Ein Schritt in diese Richtung ist ein Abkommen mit dem US-Unternehmen Cove Capital, das im Rahmen Teil der Absichtserklärung zwischen Washington und Astana angekündigt wurde und auf den Abbau von Wolfram in Kasachstan abzielt.
Weitere Rohstoffabkommen könnten folgen
Dem Treffen in Washington könnten weitere konkrete Ergebnisse folgen, so hat Trump auch mit dem tadschikischen Präsidenten Emomali Rahmon Kooperationen im Bergbau erörtert. Mit Usbekistan haben die USA bereits im September des letzten Jahres eine Absichtserklärung über kritische Mineralien unterzeichnet. Am Donnerstagabend habe Trump in einem Social-Media-Post angekündigt, das zentralasiatische Land wolle in den nächsten zehn Jahren über 100 Milliarden Dollar in diesen und weitere wichtige US-Sektoren investieren, so Reuters.
Die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sind weiterhin wirtschaftlich und teilweise politisch mit Russland verbunden, streben aber auch neue internationale Partnerschaften an. An den umfangreichen Rohstoffvorkommen der Region haben neben den USA unter anderem Südkorea und die Europäische Union Interesse bekundet. Doch auch China baut seinen Einfluss aus, vor allem über großangelegte Infrastruktur- und Bergbauinvestitionen.
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