Rohstoffe für die Energiewende: Marktvolumen hat sich verdoppelt

von | 11. Jul 2023 - 10:31 | Wirtschaft

Internationale Energie-Agentur legt ersten Bericht zu kritischen Mineralien für die Transformation zur Klimaneutralität vor.

Eine stark wachsende Nachfrage und hohe Preise haben das Markvolumen für Mineralien, die für die Energiewende notwendig sind, in den letzten fünf Jahren auf 320 Milliarden Dollar steigen lassen. Dies sei eine Verdoppelung, so die Internationale Energie-Agentur (IEA) in ihrem ersten Jahresbericht über diesen Sektor. Zu den Rohstoffen, die von der Agentur als essentiell für die Transformation zur Klimaneutralität betrachtet werden, gehören unter anderem Kupfer, Batteriemetalle wie Lithium, Nickel oder Kobalt und die Gruppe der Seltene Erden. Spielten einige davon früher nur eine Nebenrolle in der Bergbauindustrie, rückten sie nun in den Mittelpunkt des Interesses. Entsprechend gestiegen seien die Investitionen in den Sektor.

Bei der Diversifizierung der Lieferketten seien unterdessen in den letzten Jahren nur begrenzte Fortschritte gemacht worden, zum Teil habe sich die Versorgungssicherheit sogar verschlechtert, so die Agentur. Die Mehrheit neuer Bergbauprojekte entfalle auf etablierte Marktteilnehmer wie etwa China. Das Land investiert dabei stark im Ausland, um sich den Zugriff auf Ressourcen zu sichern. Das gilt für den Abbau, aber auch die Weiterverarbeitung, die China mit Ausnahme von Nickel – hier ist es Indonesien – mit zum Teil deutlichem Abstand dominiert. Bei der Aufbereitung Seltener Erden etwa liegt der Anteil bei 90 Prozent.

In ihren Projektionen zum Bedarf kritischer Mineralien für nachhaltige Technologien erwartet die IEA bei Neodym, einem Vertreter der Seltenen Erden, eine Nachfragesteigerung von 3,94 Kilotonnen (kt) 2022 auf bis zu 48,73 kt im Jahr 2050 aus der E-Autoindustrie. Sie werde in den kommenden Jahren nicht nur gleichziehen mit der Windindustrie, sondern zum wichtigsten Faktor für die Neodym-Nachfrage werden. Dennoch könnte die Branche, die im vergangenen Jahr 6,67 kt Bedarf an Neodym hatte, bis 2050 mit 16,48 kt ebenfalls deutlich mehr dieses Seltenerdmetalls nachfragen.

Wasserstofftechnologien dürften des weiteren zu einer drastischen Steigerung des Verbrauchs an Platingruppenmetallen führen. Einen sehr starken Anstieg prognostiziert die Agentur für das Technologiemetall Gallium in der Solarindustrie. Von aktuell etwa 0,01 kt sei ein Zuwachs auf 5,13 kt 2050 aus diesem Bereich möglich.

Die Projektionen der IEA basieren auf drei verschiedenen Szenarien, die jeweils unterschiedliche technologische und politische Entwicklungen skizzieren.

Der vollständige Report ist hier zu finden.

Photo: iStock/ArtEvent ET

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