Zehn Prozent mehr als 2020: Der Verkauf von Solaranlagen stieg in Deutschland letztes Jahr kräftig an.
Rund 240.000 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 5,3 Gigawatt (GW) wurden in 2021 neu installiert, während es im Vorjahr nur 184.000 waren. Solaranlagen decken inzwischen etwa zehn Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Diese Zahlen meldet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in einer vorläufigen Bilanz.
Deutschland ist größter europäischer Solarmarkt
Auch europaweit steigt die Nachfrage nach Solarstrom deutlich, wie aus einer Veröffentlichung des europäischen Solarverbands Solar Power hervorgeht. Mit knapp 26 GW wurde in den 27 EU-Mitgliedstaaten vergangenes Jahr so viel neue Photovoltaikleistung installiert wie nie zuvor. Verglichen mit 2020 ist das ein Anstieg von satten 34 Prozent. Der bisherige Rekord lag 2011 bei 21,4 Gigawatt. Innerhalb Europas nimmt Deutschland den Spitzenplatz in puncto Photovoltaik ein, sowohl beim Wachstum als auch bei der bislang installierten Solarkapazität.
Durch die Klimaschutzziele der neuen Bundesregierung wird Solarstrom hierzulande weiter an Bedeutung gewinnen. Bis 2030 möchte die Ampel-Koalition die derzeitige Leistung von knapp 60 GW auf 200 GW ausbauen. Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig zur Erzeugung von Solarstrom genutzt werden. Eine große Nachfrage nach Photovoltaikanlagen besteht nach Angaben des BSW derzeit vor allem im Eigenheimsektor und bei ebenerdig errichteten Solarparks. Nachholbedarf gibt es hingegen im gewerblichen Bereich: hier ging die installierte Photovoltaik-Leistung im letzten Jahr teils deutlich zurück.
Appell: Klimaschutz-Sofortprogramm noch vor Ostern
BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig appelliert deshalb an die Regierung, ihr Klimaschutz-Sofortprogramm noch vor Ostern umzusetzen, um die Investitionsbereitschaft der Solarbranche nicht weiter zu dämpfen. Aufgrund der vergleichsweise kurzen Planungsvorläufe bei Solarkraftwerken werde die Ampel-Koalition so „noch in dieser Legislaturperiode erste Früchte ihrer Arbeit ernten können“.
Photo: iStock/anatoliy_gleb