Mutige Anleger sollten die Marktchancen nutzen

von | 2. Apr 2024 - 08:26 | Kutzers Corner

Ein spektakuläres Quartal liegt hinter aus, das so niemand erwarten konnte. Aber wie geht es 2024 weiter? Viele Börsenprofis haben den Mut zu einer klaren Prognose erst einmal verloren. Das sollte die Privatanleger aber nicht davon abhalten zu investieren. Wirklich gelassen können nur die langfristigen Investoren bleiben – wohl wissend, dass sie mit Wertpapieren (insbesondere Aktien) über die Jahre auf attraktive Kursentwicklungen, Dividenden oder Zinsen setzen können. Wer dagegen den schnellen Gewinn sucht, wird durch den schier endlosen Höhenflug der Aktienmärkte in einer Zeit der schwachen Weltwirtschaft, Zins- und Inflationsunsicherheit und zunehmenden geopolitischen Konflikten eher verunsichert. Nur eines ist sicher: Anlagebereites Kapital steht nach wie vor reichlich zur Verfügung. Studie zeigt hohe Bargeldbestände Besonders vermögende Anleger verfügen über hohe Bargeldbestände und könnten dadurch Marktchancen verpassen, geht aus einer neuen Untersuchung hervor: 78 Prozent der vermögenden HNW-Anleger (High Net Worth Individuals) weltweit halten aktuell relativ hohe Bargeldreserven, hat der Investmentgigant Capital Group ermittelt. Fast die Hälfte (48 %) der HNW-Anleger hält Anleihen inzwischen für genauso riskant wie Aktien, wenn es um Investitionen geht. Zu den Gründen, die für die Besorgnis über die nächsten 12 Monate geführt hätten, gehören die Angst vor höherer Volatilität (60 %), schnellerer Inflation (56 %) und Zinserhöhungen (41 %). „Es ist einfach, Bargeld an der Seitenlinie zu parken, aber wir glauben, dass das größte Marktrisiko heute das Halten von überschüssigem Bargeld ist“, kommentiert Alexandra Haggard, Head of Asset Class Services für Europa und Asien bei Capital Group, die Ergebnisse der Studie. „Denn in der Vergangenheit sind die Bargeldsätze nach dem Höchststand der Zentralbankzinsen schnell gesunken. Das bedeutet für vermögende Anleger, dass ein zu hoher Bargeldbestand im Portfolio den langfristigen Vermögensaufbau behindern könnte. Historisch betrachtet schnitten Anleihen und Aktien nach dem Ende der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank besser ab als Bargeld. Langfristig gesehen glauben wir deshalb, dass es jetzt an der Zeit ist, aus Barmitteln in andere Anlagen umzuschichten.“

Langfristig herrscht Optimismus

Während die Geopolitik als ein großes Risiko angesehen wird (auch von mir) und 55 Prozent der Anleger zunehmend unsicher sind, wo sie investieren sollen, herrscht längerfristig Optimismus: 63 Prozent planen, in den nächsten 12 Monaten mehr in Aktien zu investieren, wobei ein Drittel das gute Bewertungsniveau von Aktien als Grund für diese Erhöhung angibt. 49 Prozent erwägen, innerhalb eines Jahres mehr in Anleihen zu investieren, wobei der Schwerpunkt auf qualitativ hochwertigen festverzinslichen Wertpapieren liegt. 90 Prozent der Befragten bevorzugen Staatsanleihen, 85 Prozent präferieren hochverzinsliche Anleihen und 84 Prozent tendieren zu Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Von den befragten HNW-Anlegern gehen 58 Prozent davon aus, dass Anleihen und Aktien weniger riskant sind als Bargeld, da sie die Inflation in den nächsten zehn Jahren schlagen können.

Zentrale Rolle der Anleihen

„Trotz der makroökonomischen Ungewissheit bietet dieses Umfeld immer noch Chancen für langfristige Anleger, die sich auf die Fundamentaldaten konzentrieren“, ergänzt Scott Steele, Fixed Income Stratege. „Anleihen spielen eine zentrale Rolle in einem gut diversifizierten Portfolio, und der expansive globale Markt für festverzinsliche Wertpapiere bietet ein breites Spektrum an Renditequellen, Risikofaktoren und Erträgen. Die Rückkehr von Erträgen im Bereich festverzinslicher Anlagen bedeutet, dass Anleger davon profitieren können, Barmittel für sich arbeiten zu lassen, indem sie sie in qualitativ hochwertige Anleihen mit attraktiven Renditen investieren, um potenzielle zukünftige Erträge zu erwirtschaften.“

Was Qualitätsaktien ausmacht

Ein großer Teil des aktuellen Börsenbooms geht von wenigen, inzwischen sehr teuren Aktien aus. Investoren fragen daher zu Recht, wie sie sich in diesem Umfeld aufstellen sollen. Louis Florentin-Lee, Portfolio Manager bei Lazard Asset Management, setzt auf globale Qualitätsaktien. Er erklärt, was Qualitätsunternehmen ausmacht, warum der Markt sie regelmäßig unterschätzt und weshalb sich dadurch für Anleger echte Chancen ergeben. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Investitionen in die qualitativ hochwertigsten Unternehmen der beste Weg sind, um mittel- bis langfristig eine attraktive Outperformance zu erzielen“, sagt Florentin-Lee. Doch was macht ein Qualitätsunternehmen aus? „Qualitätsunternehmen, so wie wir sie definieren, zeichnen sich durch zwei Merkmale aus: Sie sind in der Lage, das höchste Niveau an finanzieller Produktivität zu erreichen und konstant aufrechtzuerhalten, und sie reinvestieren einen Großteil der so erwirtschafteten Mittel regelmäßig in die eigene Produktivität, um profitables Wachstum voranzutreiben“, so der Experte. „Aus dieser Kombination aus hoher finanzieller Produktivität und Reinvestitionen entsteht ein sich selbst verstärkender Effekt, der sich letztendlich nicht nur auf den Cashflow, sondern auch auf die Gewinne und den Shareholder Value auswirkt. Wir nennen diesen Kreislauf den ,Compounding Cycle‘.“

Mehr als zwei Jahrzehnte der Outperformance

„Ein Vergleich der relativen Performance des MSCI All Country World Growth bzw. Value Index mit dem breiteren MSCI AC World zeigt, dass in den letzten mehr als 20 Jahren weder der Growth- noch der Value-Stil eine nennenswerte Outperformance im Vergleich zum breiten Markt erzielen konnte“, erklärt Florentin-Lee. „Qualitätstitel hingegen übertrafen im gleichen Zeitraum den breiteren Markt (sowie Growth und Value) durchgehend um 214 Basispunkte pro Jahr.“ Qualitätsaktien hätten in der Vergangenheit zudem ein sehr überzeugendes Risiko-Ertrags-Verhältnis geboten, mit einem geringeren Risiko und höheren Erträgen als der Gesamtmarkt oder Wachstums[1]oder Value-Titel.

Meine Empfehlung: „Champions-Aktien“ des Börsenverlags

Privaten Anlegern, denen die Suche nach internationalen Qualitätsaktien schwerfällt, möchte ich den Rosenheimer TM Börsenverlag (boerse.de) empfehlen, für den ich lange geschrieben habe. Dieser filtert seit vielen Jahren aus einer riesigen Liste internationaler Werte die 100 langfristig besonders vielversprechenden „Champions“ heraus: Diese zeichnen sich durch höhere Kursgewinne als die Masse aus und weisen auch vergleichsweise geringe Anlagerisiken auf. Übrigens: Vergessen Sie nicht die dauerhaft dividendenstarken Aktien!

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