Iridium erfreut sich wachsender Beliebtheit

von | 5. Dez 2022 - 13:10 | Edelmetalle im Fokus

China gibt dem internen und wirtschaftlichen Druck etwas nach und lockert seine Null-Covid Strategie, zumindest ein wenig. So darf die U-Bahn wieder ohne negativen Test genutzt werden. Von der Rückkehr zur Normalität kann noch lange nicht die Rede sein, dennoch dürften dies gute Nachrichten für die Wirtschaft sein. Insbesondere zum westlichen Jahreswechsel könnte das interessant werden, denn eine aufkommende Nachfrage träfe dann auf Lager, die wegen Inventuren und den Feiertagen geschlossen sind.

Hinzu kommen im Edelmetallsektor auch traditionelle Schließungen von Minenanlagen in Südafrika. Zur Erinnerung: Dort ist Sommer und die jährlichen Wartungen stehen an. Das Metall der letzten Woche ist daher also weder Gold, noch Silber, noch Platin, sondern Iridium! Starkes Kaufinteresse aus Asien hat den Markt in Wallung gebracht. In den vergangenen Wochen hatte es sich bereits angedeutet, zum Wochenende hin war es dann soweit: ein Anstieg von etwa 10 Prozent innerhalb eines Tages (Bewegung in US-Dollar). Das könnte natürlich nur ein erstes Strohfeuer sein, aber dafür ist der Markt an sich zu klein, die Wahrscheinlichkeit eines Flächenbrandes ist dort tendenziell höher. Nochmal zur Erinnerung: Die gesamte Weltjahresproduktion beträgt gerade einmal 10 Tonnen. Wir sprechen hier von dem Metall mit der zweithöchsten Dichte im Periodensystem und einem Schmelzpunkt von fast 2500°C. Recycling und Abbau sind also keine einfachen Stellschrauben. Auch Ruthenium war gut nachgefragt, allerdings nicht in diesem Maße. Der Markt bei diesen beiden kleinen Metallen scheint sich nun gedreht zu haben.

Gold profitiert von Zinspolitik

Aber wir wollen auch die großen Edelmetalle nicht außer Acht lassen. Gold knabbert wieder an der 1800er Marke in USD-Notierungen. Eine psychologisch wichtige Marke, das Chartbild hat sich deutlich aufgehellt. Treiber hier sind wiederum die Zentralbanken bzw. die Zinspolitik. Kleinere Zinsschritte in 2023 stehen in Aussicht, ein optimaler Nährboden für Gold und Silber. Schon werden die Zahlen 2000 $/oz oder 30 $/oz in den Raum geworfen. Doch da möchte ich ein wenig bremsen, so wie schon Mitte des Jahres von der 1500 $/oz gesprochen wurde, gibt es diese Übertreibungen in jede Richtung. Was zusätzlich zu berücksichtigen ist, dass der Euro im selben Maße mitsteigt und daher die Preisbewegung im hiesigen Währungsraum momentan geringer ausfällt. Silber hat die 23 $/oz aktuell ins Visier genommen. Beide Metalle handeln im kurzfristigen Relative-Stärke-Index (RSI) nahe der Marke von 70, was darauf hindeutet, dass wieder eine Korrektur anstehen könnte. Das wäre tatsächlich auch natürlich und richtig, um einen nachhaltigen und langfristig positiven Chart zu generieren.

Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt.

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