EU-Beschluss: Schiffe sollen weniger CO2 ausstoßen

von | 23. Mrz 2023 - 14:49 | Politik

Senkung der Emissionen um 80 Prozent bis 2050 geplant. Quote für E-Fuels ab 2034. 

Die Europäische Union will den Ausstoß von Treibhausgasemissionen im Seeverkehr bis 2050 um 80 Prozent senken. Darauf einigten sich am Donnerstag Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments. Als Zwischenziele wurde unter anderem eine Reduzierung der Emissionen um zwei Prozent bis 2025, um sechs Prozent bis 2030 und um 31 Prozent ab 2040 festgelegt.

Die Regelung betrifft Schiffe ab einer Größe von 5.000 Bruttoregistertonnen, die laut EU-Parlament für 90 Prozent der CO2-Emissionen in der Seefahrt verantwortlich sind, und bezieht sich auf die Energie, die in oder zwischen EU-Häfen verbraucht wird. Liegen Abfahrts- oder Ankunftshafen außerhalb der EU oder an ihrem äußersten Rand, sollen die Reduktionsziele zu 50 Prozent gelten.

Zudem wird eine Quote für synthetische Kraftstoffe eingeführt, ab 2034 soll ihr Anteil in der Schifffahrt bei mindestens zwei Prozent liegen. Voraussetzung sei allerdings, dass der Anteil von E-Fuels in der Schifffahrt 2030 unter einem Prozent liegt, so das Parlament. Wenn E-Fuels mit erneuerbarem Strom hergestellt werden, gelten sie als klimaneutral.

Seeverkehr nimmt zu – auch wegen steigender Rohstoffnachfrage 

Im Jahr 2021 habe die Schifffahrt nach EU-Angaben drei bis vier Prozent zu den gesamten CO2-Emissionen beigetragen. Obwohl der Seeverkehr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie zurückging, wird insgesamt mit einem Wachstum des Sektors gerechnet, angeheizt durch die steigende Nachfrage nach Rohstoffen sowie den Containertransport.

Kritiker sehen zu viele Schlupflöcher

Jörgen Warborn von der Europäischen Volkspartei lobte das Abkommen als „den weltweit ehrgeizigsten Weg zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs“. Dem Sektor würden langfristige Regeln und Vorhersehbarkeit garantiert, damit er Investitionen wagen könne. Der an den Verhandlungen beteiligte Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen hingegen kritisierte der Tagesschau zufolge die „sehr weitreichenden Ausnahmen“, etwa für den Inselverkehr und kleinere Schiffe.

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