Trotz Lieferengpässen und steigender Rohstoffpreise wächst der globale Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen um 107 Prozent.
Weltweit wurden im ersten Quartal 2022 mehr als 1,4 Millionen vollelektrische Fahrzeuge verkauft. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg von 107 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Ein Großteil dieses Wachstums gehe auf China zurück: Zwei Drittel aller reinen Elektroautos, insgesamt eine Million, wurden in der Volksrepublik neu zugelassen, trotz der Kürzung entsprechender Subventionen.
Auch in den USA und Europa stiegen die Verkäufe deutlich an, um 100 Prozent (151.000) bzw. um 55 Prozent (287.000). Innerhalb der europäischen Märkte verzeichneten Schweden mit 284 Prozent (26.803), die Niederlande mit 164 Prozent (8.820) und Großbritannien mit 102 Prozent (43.506) einen besonders starken Zuwachs.
Wie zahlreiche andere Branchen sind Automobilhersteller derzeit von Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen betroffen. Neben dem anhaltenden globalen Halbleitermangel sehen sie sich nun mit den Folgen von Russlands Krieg in der Ukraine konfrontiert. Russland ist etwa einer der weltgrößten Produzenten von Aluminium, das im Karosseriebau verwendet wird, und dem Batterierohstoff Nickel. Hinzu kommt Chinas seit Jahren bestehendes Quasi-Monopol auf Seltene Erden und die daraus hergestellten Permanentmagneten. Diese stecken in den meisten Elektromotoren.
Angesichts dieser Engpässe und Preisentwicklungen hätten Autoproduzenten vollelektrische Fahrzeuge priorisiert, so PwC, da diese sich einer wachsenden Nachfrage erfreuen und eine höhere Rentabilität versprechen. Das erkläre zum Großteil auch, warum der Absatz von Voll- und Plug-In-Hybriden vergleichsweise weniger stark gestiegen sei bzw. in den untersuchten europäischen Märkten sogar um acht Prozent rückläufig sei.
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