Vier Unternehmen und eine Forschungseinrichtung für nachhaltigen Materialeinsatz und innovative Upcycling-Konzepte ausgezeichnet.
Am Mittwochabend wurde zum zehnten Mal der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis in Berlin verliehen. Damit würdigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich um den ressourcenschonenden Einsatz von Rohstoffen verdient gemacht haben. Die Auswahl und Preisvergabe erfolgt unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA).
Dieses Jahr lag der Fokus auf Verfahren, die Restmaterialien für die Aufbereitung und Herstellung neuer Produkte weiterverwenden. In der Kategorie Unternehmen wurden vier Firmen ausgezeichnet. Eco-softfibre aus dem sächsischen Görlitz stellt Weichschaumstoff aus Lederfalzspänen her, einem Abfallprodukt der Gerberei. Durch das Upcycling können fossile Rohstoffe eingespart werden, denn handelsübliche petrochemische Polyurethan-Schaumstoffe entstehen auf Basis von Erdöl.
Die Firma Frank Walz und Schmiedetechnik aus Hatzfeld in Hessen vertreibt neuartige Verschleißschutz-Beschichtungen, die auf Werkzeugoberflächen aufgebracht werden. Dabei wird Wolfram, das vielfach aus Konfliktregionen stammt, durch den Rohstoff Vanadium substituiert, was auch die Nutzungsdauer der Geräte verlängere, so die Jury.
Ein Konzept zum Bodenrecycling hat die BBH Baustoff- und Bodenbehandlung Hohenlohe aus Kupferzell in Baden-Württemberg entwickelt. Dadurch können große Mengen an Wertstoffen wieder in den Baukreislauf zurückgeführt werden. Regional lassen sich so bis zu 85 Prozent an Materialien einsparen, heißt es in der Mitteilung des BMWK.
Das CARBOrefit- Konsortium aus Sachsen schließlich wurde für sein Verfahren zum Verstärken und Sanieren von Bauwerken mithilfe von Carbonbeton geehrt. Die Lebensdauer von Bestandsbauwerken wie Brücken soll auf diese Weise ressourceneffizient verlängert werden.
Der Gewinner in Kategorie Forschung ist die Fachhochschule Südwestfalen aus Iserlohn mit einem Industrie-Konsortium. Gemeinsam entwickelten sie eine leichte, bleifreie Knetlegierung auf Zinkbasis, die als Ersatz für Messing und andere Kupferlegierungen beim Walzen, Pressen, Ziehen oder Schmieden eingesetzt werden kann. Das Material soll Energieeffizienz sowie CO2-Bilanz verbessern und eignet sich für verschiedene Industriebereiche.
Die Leistungen der Gewinner seien beispielhaft für einen intelligenten und nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen, sagte Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, bei der Preisverleihung. Für Deutschlands Industrie sei eine sichere Rohstoffversorgung von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Krisenzeiten, die deutlich die globalen Abhängigkeiten vor Augen führen.
Photo: iStock/Khanchit Khirisutchalual