Der Produktionsstandort Vietnam gilt als Alternative zu China, doch der übermächtige Nachbar ist der wichtigste ausländische Investor in dem rohstoffreichen Land.
Trotz aller Bemühungen um mehr US-amerikanische Investments in Vietnam ist China führend bei Investitionen und dem wirtschaftlichen Einfluss in dem südostasiatischen Land, wie Reuters unter Berufung auf chinesische Zolldaten berichtet.
Insgesamt belaufen sich die chinesischen Investitionen im Jahr 2023 bisher auf 8,2 Milliarden Dollar, doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Hinter der Volksrepublik liegen die asiatischen Länder Singapur, Japan und Südkorea, während die USA mit einer Summe von 0,5 Milliarden Dollar nur den zehnten Platz belegen. Obwohl US-Präsident Joe Biden und der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Vietnams, Nguyen Phu Trong, die bilateralen Beziehungen kürzlich zu einer umfassenden strategischen Partnerschaft ausgebaut haben, die eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Computerchips und Seltene Erden vorsieht, sind die Exporte aus Vietnam in die USA im untersuchten Zeitraum ebenfalls zurückgegangen. Die Ausfuhren nach China stiegen dagegen um fünf Prozent.
Vietnam verfügt über die weltweit zweitgrößten Reserven an Seltenen Erden (PDF), die jedoch aktuell kaum abgebaut werden. Dieser natürliche Reichtum ist für andere Länder interessant geworden, die ihre Abhängigkeit von China reduzieren wollen, das die globalen Lieferketten für Seltene Erden vom Abbau bis zur Raffination dominiert. Die zunehmenden Investitionen Chinas könnten die Diversifizierungsbemühungen jedoch behindern.
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