Vertreter aus 35 Ländern veröffentlichen Erklärung.
Mehr als die Hälfte der für die Energiewende benötigten Rohstoffe liegt laut einer Studie auf oder nahe dem Land indigener Gemeinschaften oder Kleinstbauern. Von den möglichen Auswirkungen der Förderung dieser Ressourcen sind diese Menschen daher besonders betroffen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung kritisieren Vertreter indigener Völker aus 35 Ländern, dass sie zu wenig konsultiert würden, wenn es um Bergbauprojekte ginge, die sie unmittelbar betreffen könnten. Die Notwendigkeit auf Erneuerbare Energien umzusteigen sei unstrittig, derzeit trage der Weg dorthin jedoch nicht der Gerechtigkeit, der sozialen Gleichheit und der ökologischen Nachhaltigkeit Rechnung. Die Autoren schreiben zudem von einer zunehmenden Kriminalisierung und sogar Angriffen auf indigene Führer, die sich gegen neue Projekte aussprechen, die ihre Rechte verletzten könnten.
Widerstand gegen Projekte auch in Europa
Die Erklärung folgt auf einen in der vergangenen Woche beendeten Kongress in New York, an dem laut Associated Press neben Vertretern aus den USA, Kanada und Brasilien indigene Repräsentaten aus Norwegen beteiligt waren. Das skandinavische Land gehört zum Sápmi, dem Siedlungsgebiet der Samen, das sich auch über Teile Finnlands und Schwedens erstreckt. Das letzte indigene Volk Europas sieht seine Rechte unter anderem durch den Bergbau in Schweden betroffen. So soll nach dem Fund Seltener Erden die Förderung in den Minen der Stadt Kiruna möglicherweise ausgeweitet werden, was die traditionelle Rentierwirtschaft bedrohen würde.
Photo: iStock/jasonbennee