Fokus auf De-Risking; vielfältige Herausforderungen auch in Deutschland.
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat sich erneut gegen eine Abkoppelung Deutschlands von China ausgesprochen. In seiner Rede auf dem Tag der Industrie in Berlin bewertete er das Decoupling als „unrealistisch und schädlich“. China sei Wettbewerber, aber auch ein „unverzichtbarer Partner zum Beispiel im Kampf gegen den Klimawandel.“ Russwurm sprach sich deshalb für ein De-Risking aus, also die Diversifizierung von Absatz- und Beschaffungsmärkten.
Herausforderungen sieht Russwurm aber auch hierzulande, so etwa beim Umbau der Energieversorgung. So komme der Ausbau der Windkraft nicht so schnell voran, wie es notwendig wäre. Aufgebaut werden müsse zudem eine umfassende Infrastruktur für die Wasserstoffwirtschaft. Zudem würden sich immer mehr Unternehmen mit dem Gedanken tragen, Teile ihrer Wertschöpfung ins Ausland zu verlagern. Fragen zum Zugang zu Energie und Rohstoffen, aber auch die die Verfügbarkeit von Arbeitskräften nannte Russwurm als Ursachen für die mögliche Abwanderung aus Deutschland.
Am Dienstag beginnen derweil die siebten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen. Die komplexe Gemengelage aus „Rivalität, Wettbewerb und Partnerschaft“ müsse dabei adressiert werden, so der BDI-Präsident.
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