Deutsche Rohstoffstrategie braucht ein Update

von | 27. Sep 2022 - 08:30 | Politik

Geopolitische Umbrüche erfordern Anpassung. Ausbau von Kreislaufwirtschaft und neue Rohstoffpartnerschaften sollen steigenden Metallbedarf decken.

Noch keine drei Jahre alt ist die Rohstoffstrategie (PDF) der Bundesregierung – nun wird bereits ein Update nötig. Grund seien die geopolitischen Umbrüche der jüngsten Zeit, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Globale Lieferengpässe im Zuge der Corona-Pandemie und eine gefährdete Versorgungssicherheit infolge des russischen Angriffskriegs hätten Deutschlands Abhängigkeit von metallischen Rohstoffen deutlich vor Augen geführt.

Der Bedarf an Materialien wie Nickel, Lithium, Kupfer und Seltenen Erden wird durch Zukunftstechnologien vor allem im Rahmen von Energiewende und Digitalisierung weiter steigen. Viele deutsche Unternehmen stehen deshalb vor Herausforderungen, so das BMWK. Mit einer angepassten Rohstoffstrategie will die Bundesregierung ihre Bemühungen flankieren und einen Beitrag zur Versorgungssicherheit zentraler Wirtschaftsbereiche leisten. Dabei arbeitet sie eng mit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) zusammen.

Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft

Recycling und Kreislaufwirtschaft bilden wichtige Punkte der neuen Strategie. Obwohl die Bundesrepublik bei der Verwertung mineralischer und metallischer Abfälle bereits gut aufgestellt sei, hätten Deutschland und Europa im Hinblick auf eine echte Kreislaufwirtschaft noch einen Weg vor sich, stellt das BMWK fest. Bislang werden etwa nur 16 Prozent der Abfälle wieder als Sekundärrohstoffe in der Produktion eingesetzt.  Dabei gebe es gerade in Zukunftsfeldern wie Digitalisierung, Elektromobilität oder Photovoltaik interessante Entwicklungen zur Rückgewinnung von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Seltenen Erden.

Lieferketten durch neue Rohstoffpartnerschaften stärken

Als weitere Säule zur Stärkung der Lieferketten ist der Ausbau internationaler Rohstoffkooperationen vorgesehen. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen weltweiten Partnern soll einer starken Abhängigkeit entgegenwirken. Seit der ersten Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2010 wurden bereits Rohstoffpartnerschaften mit Kasachstan, der Mongolei und Peru geschlossen sowie Kooperationen mit Australien, Chile, Ghana und Kanada vereinbart. Dabei unterstützen die Bundesregierung und ihre europäischen Partner internationale Bemühungen zur Erhöhung von Transparenz und Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor.

Zusammen mit Frankreich erarbeitet die Bundesregierung zudem Vorschläge zur Ausgestaltung des Raw Materials Act, einem neuen Gesetz, das die EU-Kommission kürzlich angekündigt hat.

Photo: iStock/Arkadiusz Warguła

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