Verband stellt Rohstoffpreisindex vor. Seltene Erden verteuerten sich überdurchschnittlich.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) hat ihren Rohstoffpreisindex für 2022 vorgestellt. Die Entwicklung zeigt sich darin sehr volatil: Nachdem die Rohstoffmärkte in den ersten Monaten durch den Krieg in der Ukraine und instabile Lieferketten unter Druck geraten seien, hätten die sich abschwächende Konjunktur und der Rückgang der Corona-Restriktionen zu einem Preisrückgang geführt. Auf Jahressicht lägen die Preise trotzdem so hoch wie seit dem Rekordjahr 2011 nicht mehr.
Überdurchschnittlich hätte sich die Rohstoffgruppe der Seltenen Erden verteuert, dies gelte insbesondere für Terbium, Neodym und Gadolinium. Seltene Erden würden künftig noch wichtiger, da sie unter anderem für die Energie- und Verkehrswende gebraucht werden, kommentiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Sein Verband fordert, dass die Rohstoffversorgung politisch und in der unternehmerischen Planung zur Priorität werde. Dazu gehöre neben der Erschließung neuer Märkte auch die Nutzung heimischer Ressourcen.
Bei den Industriemetallen weist der vbw einen Preisanstieg um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Vergleiche man die Entwicklung mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, sei ein Anstieg von über einem Viertel zu verzeichnen. Bei Gallium, Titan, Nickel und Lithium fiel die Teuerung noch deutlich größer aus. Die Kosten für das Batteriemetall Lithium seien sogar um mehr als das Fünffache gestiegen.
Photo: iStock/tiero