Moleküle statt Mining: Pilotanlage für das Recycling von Gallium vorgestellt 

von | 1. Okt. 2025 - 08:38 | Technologien

Kooperation von Wissenschaft und Technik in Freiberg. 

Radartechnik, schnelles Laden von Batterien und LEDs: Gallium ist für viele moderne Anwendungen unverzichtbar, die Produktion jedoch stark regional begrenzt. Mit strengen Exportregeln kontrolliert das wichtigste Herkunftsland China zudem, wer Gallium bekommt. Die Entwicklung neuer Verfahren zur Gewinnung des Metalls bekommt vor diesem Hintergrund eine neue Dringlichkeit. Am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie wird an solch einem Prozess geforscht, in dieser Woche ist dafür eine Pilotanlage vorgestellt worden, die Gallium aus Industrieabwässern zurückgewinnen kann. Dies geschieht mit speziellen Molekülen, die sich an das im Wasser enthaltene Gallium binden und sich mit einem patentierten Verfahren wieder davon ablösen lassen. Danach steht das Molekül für weitere Einsätze bereit. 

Die Pilotanlage befindet sich beim Kooperationspartner Freiberger Compound Materials. Der Halbleiterhersteller erhofft sich von dem Projekt Rückschlüsse auf Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, das derzeit 100 Liter Produktionsabwässer bearbeitet, was schon bald auf 2.000 Liter gesteigert werden soll.  

Mehr zu Sekundärquellen für Rohstoffe finden Sie hier: 
https://rohstoff.net/recycling-mal-anders-bergbauabfall-und-abwasser/ 

Titelbild: via Canva