Sichere Rohstoffversorgung: Von der Leyen stellt RESourceEU vor 

von | 27. Okt. 2025 - 09:04 | Politik

Vorräte, Investments und Rohstoffpartnerschaften sollen industriellen Bedarf sichern. 

Nach den Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kann die Politik derzeit mit der sich immer rasanter wandelnden Welt nicht Schritt halten. Dies muss sich angesichts der zahlreichen Herausforderungen für Europa ändern, so die Politikerin in einer Rede auf dem Berlin Global Dialogue. Ein Beispiel für die Dringlichkeit seien die chinesischen Exportauflagen für Seltene Erden und Batteriematerialien. Die drastischen Auswirkungen will die EU nun mit dem RESourceEU-Plan adressieren.  

Das Maßnahmenpaket, an dem derzeit gearbeitet wird, zielt auf einen deutlichen Ausbau der Kreislaufwirtschaft ab, um wertvolle Ressourcen wiederzugewinnen, die in Produkten auf dem europäischen Markt enthalten sind. Gleichzeitig werde man sich auf die gemeinsame Beschaffung von Rohstoffen und den Aufbau von Vorräten fokussieren, so von der Leyen. Der gebündelte Einkauf war schon im Critical Raw Materials Act der EU von 2024 vorgesehen, erste Schritte zur Umsetzung erfolgten im Sommer dieses Jahres (wir berichteten). Am Konzept regte sich jedoch von Anfang an Kritik aus der Bergbauindustrie, denn zu unterschiedlich seien die Anforderungen der einzelnen Unternehmen hinsichtlich des Rohstoffeinkaufs, sagte etwa Benedikt Sobotka, damals Geschäftsführer der Eurasian Resources Group, gegenüber der Financial Times (Paywall). Bestrebungen zum Aufbau von Vorräten Seltener Erden und anderer Ressourcen dürfte derweil vom Hauptexporteur China aufmerksam beobachtet werden. Im August berichtete die Financial Times (Paywall) mit dem Verweis auf Brancheninsider, dass Peking sich Gegenmaßnahmen vorbehält und notfalls die Lieferung an bestimmte Unternehmen einschränken wird.  

Der RESourceEU-Plan sieht derweil mehr Tempo beim Aufbau von Rohstoffpartnerschaften mit Ländern vor, die viele Bodenschätze aufweisen. Deutlich mehr Investments in die Weiterverarbeitung von kritischen Materialien in Europa runden die Strategie ab.

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