Der Staatenbund und die größte Volkswirtschaft Afrikas wollen bei kritischen Mineralien enger kooperieren und nachhaltige Wertschöpfungsketten aufbauen.
Die EU und Südafrika wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich Mineralien und Metalle vertiefen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde einen Tag vor dem G20-Gipfel im südafrikanischen Johannesburg unterzeichnet. Beteiligt waren Stéphane Séjourné, EU-Kommissar für Industrie- und Handelspolitik, und Gwede Mantashe, Südafrikas Minister für Mineralien und Erdölressourcen. Neben dem Rohstoffabkommen vereinbarten Regierungsvertreter auch eine Partnerschaft für sauberen Handel und Investitionen sowie neue Projekte im Rahmen von Global Gateway, der geopolitischen Investitionsstrategie der EU.
Ziel der Rohstoffkooperation ist der Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten, bei denen Material vornehmlich vor Ort verarbeitet werden soll. Dies würde Südafrikas Plänen entgegenkommen, mehr von seinem Ressourcenreichtum zu profitieren; bislang wird ein großer Teil des geförderten Rohmaterials zur Weiterverarbeitung ins Ausland verschifft. Südafrika besitzt die weltweit größten Reserven an Platingruppenmetallen und ist der bedeutendste Lieferant. Das Land ist zudem ein wichtiger Produzent von unter anderem Chrom, Mangan, Gold und Vanadium.
Die engere Zusammenarbeit mit der EU bei kritischen Rohstoffen war bereits im März beim EU-Südafrika-Gipfel beschlossen worden (wir berichteten). Die Seltenerd- und Manganlagerstätte Zandkopsdrift in der Northern Cape Province zählt zudem bereits zu den Projekten, die im Rahmen des EU-Rohstoffgesetzes CRMA als strategisch eingestuft werden. Das Vorkommen, das von dem luxemburgischen Unternehmen Frontier Rare Earths entwickelt wird, wird also durch beschleunigte Genehmigungsverfahren und erleichterten Zugang zu EU-Finanzmitteln gefördert.
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