Kasachstan und Südafrika: EU sucht nach neuen Rohstoffquellen 

von | 14. März 2025 - 09:21 | Politik

Der Staatenbund sagt Millionenförderungen im Rahmen von Global Gateway zu. 

Gleich zwei Schritte zur Diversifizierung ihrer Rohstoffversorgung hat die Europäische Union am Donnerstag unternommen. Mit dem zentralasiatischen Land Kasachstan wurden Vereinbarungen im Rahmen von Global Gateway unterzeichnet, die auch den Rohstoffsektor betreffen. Global Gateway ist eine geopolitische Investitionsstrategie der EU, die bis 2027 mit einem Gesamtbudget von 300 Milliarden Euro weltweite Infrastrukturprojekte unterstützen soll. Um die Zusammenarbeit bei kritischen Rohstoffen auszubauen, wurde am Donnerstag eine Finanzierung über drei Millionen Euro durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zugesagt.  

Dadurch sollen fortschrittliche Extraktionstechnologien und nachhaltige Standards gefördert werden, sagte Jozef Síkela, EU-Kommissar für internationale Partnerschaften, der Astana Times. Er führte die Verhandlungen vor Ort mit Kasachstans stellvertretendem Premier- und Außenminister Murat Nurtleu. 

Kasachstan und die EU sind bereits seit Ende 2022 durch eine Rohstoffpartnerschaft verbunden (wir berichteten). Der zentralasiatische Staat produziert nach eigenen Angaben 18 der 34 Rohstoffe, die von der EU als kritisch eingestuft werden, und will die Förderung weiterer Ressourcen wie Seltener Erden hochfahren.  

Platinmetalle: Abkommen mit EU soll lokale Wertschöpfung in Afrika steigern 

Ebenfalls am Donnerstag fand der achte EU-Südafrika-Gipfel in Kapstadt statt. Als hochrangige Regierungsvertreter nahmen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, António Costa, Präsident des Europäischen Rates, und der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa teil. Die Staats- und Regierungschefs vereinbarten eine Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft, die auch Global-Gateway-Investitionen in Höhe von 4,7 Milliarden Euro umfassen soll. Diese sind laut von der Leyen überwiegend zur Förderung von sauberer Energie in Südafrika gedacht. Das Land ist bislang zu großen Teilen auf die Kohleverstromung angewiesen.  

Auf dem Gipfel wurde darüber hinaus eine engere Kooperation bei kritischen Rohstoffen beschlossen. Südafrika besitzt die weltweit größten Reserven an Platingruppenmetallen und ist der bedeutendste Lieferant. Diese Ressourcen werden unter anderem zur Produktion von grünem Wasserstoff benötigt, der vor allem den Schwerverkehr und Teile der Industrie klimafreundlicher machen soll. Um die lokale Wertschöpfung im Bereich Rohstoffe und Wasserstoff zu steigern und europäischen Unternehmen die Investition zu erleichtern, streben die EU und Südafrika ein Handelsabkommen an. 

Photo: Leung Cho Pan via Canva