Brasilien will Klarheit über seine Bodenschätze  

von | 30. Juli 2025 - 09:30 | Wirtschaft

Lula kündigt Erkundung an und pocht auf Mitsprachrecht bei der Vermarktung. 

Nur 30 Prozent der natürlichen Ressourcen Brasiliens, einschließlich kritischer Rohstoffe, sind nach Aussagen des Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ausreichend erkundet. Eine neue Kommission soll dies ändern, wie er in dieser Woche angekündigt hat. Lula verwies laut Nachrichtensender Globo in seinen Ausführungen auch auf das Interesse der USA an den als kritisch eingestuften Mineralien des Landes. Ein Verkauf der Rohstoffe oder der Gebiete, in denen sie vorkommen, dürfe jedoch nicht ohne Genehmigung der Regierung erfolgen. 

Brasilien gilt aufgrund seiner Geologie als besonders geeignet, um der Marktmacht Chinas im Bereich der Seltenen Erden Anteile abzuringen. Das südamerikanische Land weist nach der Volksrepublik die zweitgrößten Reserven dieser Ressourcengruppe auf. Zudem verfügt Brasilien über Ionenadsorptionstone, Lagerstätten, die für ihren hohen Gehalt an schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Terbium bekannt sind. Beide Elemente erfreuen sich derzeit großer Nachfrage. Hintergrund sind die Exportkontrollen, die Anfang April von China für diese und andere Seltene Erden eingeführt worden sind.

Derzeit produziert Brasilien vergleichsweise geringe Mengen der kritischen Rohstoffe. Am Aufbau der Infrastruktur von der Förderung bis zu fertigen Komponenten wird derzeit auch mit ausländischen Unternehmen gearbeitet. Neben westlichen Konzernen sind auch chinesische Investoren daran beteiligt. Langfristige Lieferverträge nach China bestehen zum Beispiel für die von Serra Verde betriebene Pela Ema Mine im zentralbrasilianischen Bundesstaat Goiás. Dabei handelt es sich um das derzeit einzige kommerziell produzierende Seltenerd-Bergwerk des Landes. 

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