Das staatliche Engagement im Bergbaukonzern könnte Nachahmer finden; G7 und EU-Staaten im Austausch.
Der Einstieg des US-Verteidigungsministeriums beim Seltenerdproduzenten MP Materials sorgte im Juli für ein großes mediales Echo. Für die Industrie war ein weiterer Aspekt des Arrangements jedoch deutlich interessanter, denn das Pentagon verpflichtet sich im Rahmen eines über zehn Jahre laufenden Vertrages zu einem Mindestpreis für die Abnahme von bestimmten Produkten des Konzerns mit Sitz in Nevada. Diese Preisuntergrenze wurde als Signal dafür gewertet, dass die USA es ernst meinen, die starke Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffimporten zu reduzieren und eine eigene Industrie aufzubauen.
MP-Materials-CEO James Litinsky selbst betonte jüngst, dass staatliche Unterstützung nur möglich war, weil sein Unternehmen große Teile der Wertschöpfungskette für Seltene Erden („mine to magnet“) abdeckt. Die Frage, ob diese staatlich garantierten Preisuntergrenzen Modellcharakter haben, stellt sich jedoch seither regelmäßig; dem Vernehmen nun auch auf Ebene der G7-Staaten und der Europäischen Union, wie Reuters exklusiv berichtet.
Im Rahmen der laufenden Gespräche auf verschiedenen Ebenen sei neben Mindestpreisen auch die Möglichkeit von C02-Steuern auf Seltene Erden und andere kritische Rohstoffe aus China erörtert worden. Diese sollen abhängig davon sein, wie viele fossile Energien bei ihrer Herstellung verwendet wurden. Die Ideen sind offenbar vielfältig, die die Meinungen dazu wohl aber auch. Entscheidungen sind in jedem Falle noch nicht getroffen worden, so Reuters weiter.
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