50 Prozent Anteil aus alternativen Quellen bis 2035: Windenergiebranche und Bundesministerium für Wirtschaft und Energie legen Resilienz-Roadmap vor.
Permanentmagneten aus Seltenen Erden sind wichtige Komponenten für Windkraftanlagen. Besonders im Offshore-Bereich ermöglichen sie einen kompakten, leistungsstarken und wartungsarmen Generatorbetrieb. Doch die Hightech-Bauteile und die nötigen Rohstoffe stammen überwiegend aus China. Die EU deckt nach eigenen Angaben 98 Prozent ihres Bedarfs an Seltenerdmagneten durch chinesische Importe.
Um die Abhängigkeit zu reduzieren, haben die europäische Windindustrie und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) jetzt einen Plan vorgelegt. Bis 2030 sollen 30 Prozent der Permanentmagneten aus alternativen Bezugsquellen stammen, so sieht es die Resilienz-Roadmap (PDF) vor. Bis 2035 wird der Anteil auf 50 Prozent erhöht. Darüber hinaus sollen ab 2030 mindestens 35 Prozent der Seltenen Erden aus „resilienten Quellen“ stammen. Als Zwischenziele werden unter anderem Abnahmevereinbarungen mit alternativen Zulieferern bis Ende 2026 angestrebt.
Investitionen fördern und Nachfrage bündeln
Auf dem Weg dahin will das BMWE die Industrie durch Maßnahmen wie die Förderung von Auslandsinvestitionen und der Energieforschung unterstützen. Auch Partnerschaften mit anderen Staaten werden genannt. Denkbar seien zudem ein Mechanismus zur Bündelung der europäischen Bedarfe an Permanentmagneten und ein Förderbudget im Rahmen des Europäischen Innovationsfonds, heißt es weiter in dem Dokument. Auch ein neuer zusätzlicher Preisindex ergänzend zu jenem für asiatische Metalle wird erwähnt.
Ob die ambitionierten Ziele zur Diversifizierung erreicht werden können, bleibt abzuwarten. Der bislang einzige nennenswerte Hersteller von Seltenerdmagneten außerhalb Chinas ist Japan, die dortige Produktion gilt als hochqualitativ, je nach Quelle liegt der Anteil am Weltmarkt jedoch nur bei acht bis neun Prozent. In anderen Ländern wie den USA, Estland oder Südkorea sind die entsprechenden Kapazitäten erst im Aufbau.
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