Weniger Rohstoffe = weniger Importabhängigkeit? EU-Forschungsprojekt zu Seltenerdmagneten gestartet

von | 27. Aug 2024 - 10:50 | Technologien

Acht Millionen Euro EU-Förderung für GREENE. Hypromag und Robert Bosch unter den Projektpartnern.

Permanentmagnete auf Basis von Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) sind wichtige Komponenten vieler grüner Technologien. Durch die weltweiten Klimaschutzbestrebungen steigt die Nachfrage nach diesen Hightech-Bauteilen und den enthaltenen Seltenen Erden stetig an, zugleich ist ihre Produktion stark auf China konzentriert. Um Europas Selbstversorgung zu verbessern, wurde jetzt das mit acht Millionen Euro an EU-Mitteln geförderte Forschungskonsortium GREENE gestartet.

GREENE (kurz für SINGLE-GRAIN RE-ENGINEERED Nd-Fe-B PERMANENT MAGNETS) ist auf vier Jahre angelegt und umfasst 15 europäische Partner aus Forschung und Industrie, Koordinator ist das slowenische Jožef-Stefan-Institut. Ziel ist die Entwicklung von NdFeB-Magneten mit einem minimierten Gesamtgehalt an Seltenen Erden, wodurch sowohl die Importabhängigkeit als auch die Umweltauswirkungen bei der Gewinnung dieser Rohstoffe verringert werden sollen. Neben Seltenen Erden ist Europa auch bei anderen Bestandteilen auf Einfuhren angewiesen, Bor etwa wird zu 99 Prozent aus der Türkei importiert. Zugleich sollen die neu konzipierten Magneten leistungsstärker werden – obwohl NdFeB-Magneten bereits als die stärksten Dauermagneten der Welt gelten.

Die beteiligten Einrichtungen, darunter der slowenische Magnethersteller Magnets Ljubljana und die in Deutschland ansässige Robert Bosch GmbH sowie das Start-up HyProMag (wir berichteten), haben zum Teil bereits in Vorgängerprojekten wie SUSMAGPRO und REEsilience zusammengearbeitet.

Mehr zur Forschung rund um Seltene Erden in der EU: In der Vergangenheit haben wir bereits über ein neues Forschungszentrum für Seltenerdmaterialien berichtet, ein weiteres europäisches Projekt soll den Einsatz dieser kritischen Ressourcen in Elektromotoren verringern. Auch in Recycling setzt die EU große Hoffnungen, um unabhängiger von Seltenerdimporten zu werden, hier bestehen jedoch noch massive Herausforderungen.

Photo: TRADIUM GmbH

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