Clean-Tech-Unternehmen will alternative Versorgung mit Seltenen Erden, Kupfer und anderen Mineralien stärken.
Altilium, ein im Vereinigten Königreich ansässiges Clean-Tech-Unternehmen, erhält finanzielle Unterstützung von der Regierung, um Rohstoffe wie Seltene Erden, Kupfer und Aluminium aus Bergbauabfällen zu gewinnen. Die zwei Projekte, für die es umgerechnet knapp 800.000 Euro Förderung gibt, basieren nach Angaben des Unternehmens auf seiner „Pionierarbeit bei der Rückgewinnung von Lithium und anderen wichtigen Batteriematerialien aus Altbatterien für Elektrofahrzeuge“. Ziel ist es, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und sowohl bestehende Abfälle als auch die Umweltauswirkungen des traditionellen Bergbaus zu reduzieren. Dabei arbeitet Altilium mit dem Centre for Process Innovation Limited (CPI), einem britischen Technologie- und Innovations-Sozialunternehmen, und der Camborne School of Mines (CSM) zusammen.
Die Rohstoffe sollen aus der größten Abraumhalde Osteuropas, Medet in Zentralbulgarien, gewonnen werden, für die Altilium die Exklusivrechte zur Wiederaufbereitung von Materialien besitzt. Das Projekt ReREE, das sich auf Seltenerdmetalle konzentriert, wird durch das Programm CLIMATES (Circular Critical Materials Supply Chains) der britischen Regierung unterstützt, das die Versorgung mit kritischen Materialien verbessern soll (wir berichteten). Die geochemische und mineralogische Charakterisierung der Bergbauabfälle führt die CSM durch, während das Unternehmen Pensana, das die erste britische Seltenerdraffinerie baut, kommerzielles Feedback zu den gewonnenen Rohstoffen liefern wird.
Seltene Erden werden in der ersten Critical Mineral Strategy des Vereinigten Königreichs als entscheidend für die heimischen Elektrifizierungsbestrebungen benannt, da sie wichtige Komponenten von Permanentmagneten für Elektromotoren und Offshore-Windturbinen sind. Mit der zunehmenden Verbreitung dieser Technologien werde sich die Nachfrage nach Seltenen Erden bis 2050 voraussichtlich versiebenfachen, schreibt Altilium, der Weltmarkt soll laut Fortune Business Insights bereits bis 2028 von 2,5 Milliarden auf 5,5 Milliarden Dollar anwachsen.
Das zweite Projekt konzentriert sich auf Kupfer, Aluminium und andere Batteriematerialien für die E-Auto-Lieferketten. Diese Metalle gelten zwar nicht als selten, so Altilium, doch die Nachfrage werde ebenfalls stark steigen und somit neue Versorgungsoptionen erfordern.
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