Der High-Tech-Standort will bis 2030 eine Recyclingquote von 20 Prozent für zehn wichtige Rohstoffe erreichen.
Südkorea verstärkt das Recycling kritischer Mineralien im Rahmen einer umfassenderen Strategie zur Stabilisierung der Lieferketten, wie das Ministerium für Handel, Industrie und Energie am Dienstag bekannt gab. Mit dem vorgelegten Maßnahmenpaket zielt das Land darauf ab, eine Recyclingquote von 20 Prozent für zehn strategische Mineralien zu erreichen, die für die Elektrofahrzeug-, Batterie- und Halbleiterindustrien unerlässlich sind. Um dieses Ziel zu erreichen, plant die Regierung, mehr Industriecluster zu schaffen, wie es sie bereits für die Chipbranche gibt. Auch eine Vereinfachung der Regeln und Auflagen für die relevanten Industrien ist vorgesehen. Darüber hinaus sind ein Verfolgungssystem für gebrauchte Batterien und eine Datenbank für die Recycling-Rohstoff-Lieferkette geplant.
Neue Versorgungsquellen für High-Tech-Sektoren
Südkorea sieht trotz bereits vorhandener Kapazitäten großes Potential für den weiteren Ausbau der Kreislaufwirtschaft, um die High-Tech-Sektoren mit den notwendigen Rohstoffen zu versorgen. Insgesamt 33 Ressourcen sieht das Ministerium dafür als relevant an, die vorgelegten Maßnahmen gelten für zehn davon: Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan, Graphit sowie Neodym, Dysprosium, Terbium, Cer und Lanthan. Diese fünf Vertreter der Seltenen Erden sind unter anderem für die Herstellung von Permanentmagneten von entscheidender Bedeutung.
Recycling wird auch außerhalb Südkoreas zunehmend als Schlüsselstrategie zur Sicherung kritischer Mineralien, zur Verringerung der Importabhängigkeiten und zur Stärkung der Lieferketten angesehen. So hat die Europäische Union ähnliche Ziele wie Südkorea im Rahmen des Gesetzes über kritische Rohstoffe (CRMA) festgelegt und strebt an, bis 2030 25 Prozent ihrer strategischen Rohstoffe aus heimischem Recycling zu beziehen.
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