US-Präsident bringt Zugang zu Rohstoffen als Bedingung für weitere Unterstützung ins Gespräch.
US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass er Zugang zu den Seltenerd-Ressourcen der Ukraine erwartet, um das von Russland angegriffene Land weiter zu unterstützen. Bei einer Pressekonferenz am Montag erklärte Trump, dass die USA mehr militärische und wirtschaftliche Hilfe für die Ukraine geleistet hätten als ihre europäischen Verbündeten. Dieses Ungleichgewicht müsse ausgeglichen werden. Trump nannte die „wertvollen Seltenen Erden“ der Ukraine einen wichtigen Verhandlungsfaktor und signalisierte, dass die Regierung des osteuropäischen Landes bereit sei, einen Deal mit den USA einzugehen.
Ukrainische Ressourcen gewinnen an Bedeutung
Eine Präsident Selenskyj nahestehende Quelle sagte der Financial Times (Paywall), dass Trumps Äußerungen mit dem im Herbst vorgestellten „Siegesplan“ übereinzustimmen scheinen. Laut dieser Quelle habe die Ukraine Trump „Sonderkonditionen“ für eine Zusammenarbeit bei kritischen Rohstoffen angeboten und betont, wie wichtig der Schutz dieser Ressourcen vor Russland und dem Iran sei.
Die Rohstoffe der Ukraine spielen eine zunehmende Rolle in den Diskussionen über den Krieg. Laut einer Analyse des Deutschen Bundestages (PDF) verfügt das osteuropäische Land über zahlreiche Vorkommen kritischer Mineralien, darunter Titan, Lithium und Seltene Erden. Letztere finden sich hauptsächlich auf dem sogenannten Ukrainischen Schild, der sich vom Südwesten bis in den Nordwesten des Landes erstreckt. Einige dieser Lagerstätten sind durch das Vorrücken russischer Truppen gefährdet.
Rohstoffe in der Ukraine: Potential mit Herausforderungen
Selbst wenn die USA sich Zugang zu den Seltenen Erden der Ukraine sichern sollten, bleibt die weitere Verarbeitung eine Herausforderung, da China die Wertschöpfungskette dominiert. So verschickt auch die bislang einzige aktive US-Seltenerdmine Mountain Pass ihr Rohmaterial in die Volksrepublik, da es an heimischen Raffineriekapazitäten mangelt. Der Betreiber MP Materials baut derzeit eine Verarbeitungsanlage in Texas (wir berichteten).
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