Seltene Erden: Russland bietet USA Zusammenarbeit an

von | 19. März 2025 - 09:30 | Politik

Reuters-Bericht: Russlands Staatsfonds könnte mit US-Unternehmen kooperieren – Reaktion auf mögliches Rohstoffabkommen mit der Ukraine?

Russlands Staatsfonds plant, heimische Seltenerdlagerstätten zu erschließen, und strebt dabei auch Partnerschaften mit US-Unternehmen an. Dies kündigte Kirill Dmitrijew, CEO des Russian Direct Investment Fund (RDIF), Reuters zufolge am Dienstag an. Die Aussage erfolgte fast zeitgleich mit dem gestrigen Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu einem möglichen Ende des Krieges in der Ukraine. In diesem Zusammenhang hatte Trump bereits vor einigen Wochen ein Rohstoffabkommen mit dem angegriffenen Land ins Spiel gebracht, das den USA Zugriff zu ukrainischen Bodenschätzen gewährt. Russland bot den Vereinigten Staaten daraufhin ebenfalls Zugang zu kritischen Rohstoffen an, sowohl im eigenen Land als auch in besetzten ukrainischen Gebieten.

Die russischen Reserven an Seltenen Erden würden die der Ukraine um ein Vielfaches übersteigen, weitere Lagerstätten prüfe man, griff Dmitrijew nun das Thema erneut vor Journalisten auf, so Reuters. Laut dem U.S. Geological Survey (USGS) verfügt Russland über die weltweit fünftgrößten Reserven an Seltenen Erden; das Land selbst schätzt diese Zahlen höher ein.

Die Produktion liegt laut USGS bislang bei überschaubaren 2.600 Tonnen im Jahr 2023, zum Vergleich: bei Weltmarktführer China waren es 240.000 Tonnen. In Russland befinden sich allerdings zwei der wenigen Seltenerd-Raffinerien außerhalb der Volksrepublik. Das Land hatte schon 2020 Pläne veröffentlicht, um zum wichtigsten Produzenten nach China zu werden. Vor einigen Monaten hatte Putin allerdings die langsame Entwicklung des wichtigsten Vorkommens Tomtor bemängelt und Investitionen gefordert (wir berichteten).

In der Ukraine hingegen werden die kritischen Rohstoffe bisher weder abgebaut noch weiterverarbeitet, zudem liegen keine aktuellen Schätzungen der Reserven vor. Branchenexperten haben daher die Wirtschaftlichkeit von Trumps angestrebtem „Rohstoffdeal“ in Frage gestellt.

Photo: Alfio Manciagli, Nikola 93, alexsl via Canva