Norwegen setzt Tiefseebergbau vorerst aus

von | 2. Dez. 2024 - 08:57 | Politik

Die Sozialistische Linkspartei des Landes blockiert Pläne zur Erforschung des Meeresbodens und unterstützt im Gegenzug den Haushaltsplan der Minderheitsregierung.

Norwegen wird in den Jahren 2024 und 2025 keine Lizenzen für Tiefseebergbau oder entsprechende Explorationsaktivitäten vergeben, teilte die Sozialistische Linkspartei des Landes mit. Die Ankündigung erfolgte im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für das kommende Jahr. Die Partei hat die Pläne für den Tiefseebergbau eigenen Angaben nach blockiert und stimmte im Gegenzug den Haushaltsplänen der Minderheitsregierung zu. Premierminister Jonas Gahr Støre betonte jedoch in einem Fernsehinterview, dass es sich dabei nur um eine Verschiebung handele, berichtet France 24.

Norwegen galt lange als Vorreiter bei den Bemühungen zum sogenannten Deepsea-Mining. Das Parlament hatte im Januar grünes Licht gegeben, um ein Gebiet im Nordatlantik für die Exploration von Mineralien zu öffnen (wir berichteten). Im Juni ging das nordeuropäische Land den nächsten Schritt mit einem konkreten Vorschlag für die erste Lizenzierungsrunde und dem Plan, die ersten Konzessionen 2025 zu vergeben. Bis zu den Wahlen im nächsten September sind diese Vorhaben jedoch auf Eis gelegt.

Indessen schreitet Indien, einige tausend Kilometer östlich, mit seinen eigenen Absichten zur Gewinnung kritischer Rohstoffe auf dem Meeresboden voran. Letzte Woche führte das Ministerium für Bergbau die erste nationale Auktion von Offshore-Mineralvorkommen durch. Darunter fallen 13 Blöcke, die sich über das Arabische Meer sowie die Andamanensee erstrecken und die Materialien wie Bausand, Kalkschlamm und Manganknollen enthalten.

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