Bislang stammt die geschätzt nur wenige Tonnen umfassende Jahresproduktion des Technologiemetalls mutmaßlich aus China.
Unter den Technologiemetallen gehört es zu den Nischenprodukten: Jährlich werden nur wenige Tonnen Rubidium produziert. Das liegt nicht an der Seltenheit von Rubidium, das in der Erdkruste doppelt so häufig vorkommt wie etwa Kupfer. Zum einen hat das Metall jedoch bislang nur wenige, hochspezialisierte Anwendungsfelder in Bereichen wie Glasfasernetzwerke, Nachtsichtgeräte, Atomuhren und Epilepsiemedikamente. Zum anderen wird Rubidium nicht gezielt gefördert, sondern ausschließlich als Nebenprodukt beim Abbau anderer Metalle wie Lithium und Caesium.
Durch den Einsatz in wachsenden Märkten wie Militär und Zukunftstechnologien wie Quantencomputer könnte der Rubidiumbedarf allerdings steigen. Daten zur Herkunft und jährlichen Produktion des Metalls liegen derweil nicht vor, sogar der USGS (PDF) kann an dieser Stelle nur mutmaßen und gibt China als einzigen möglichen Produzenten an. Andernorts sei die Gewinnung von Rubidiumerzen vor Jahrzehnten eingestellt worden.
Das könnte sich künftig ändern, denn das australische Bergbauunternehmen Everest Metals Corporation (EMC) hat jetzt einen Durchbruch vermeldet (PDF) und sich als aufstrebender Rubidiumproduzent positioniert. Eine in dieser Woche vorgelegte technische Machbarkeitsstudie zeigt den möglichen Abbau des Technologiemetalls in EMCs Bergbauprojekt Mt Edon. Demnach konnte durch eine zusammen mit der Edith Cowan University entwickelte Technologie eine Rückgewinnung von bis zu 97 Prozent aus dem Erz erzielt werden. Der Prozess umfasst den Abbau und die Aufbereitung, um die rubidiumhaltigen Bestandteile zu konzentrieren. Anschließend wird durch Rösten, Auslaugen und Kristallisation Rubidiumchlorid hergestellt.
Geplant ist eine Jahresproduktion von bis zu einer Tonne. Insgesamt soll die Lagerstätte laut EMC über 7.900 Tonnen Rubidiumoxid enthalten. Das in Westaustralien gelegene Mt Edon gilt auch als vielversprechend für den Abbau von Cäsium, Tantal und Lithium. Letzteres fällt als Nebenprodukt in EMCs Aufbereitungsverfahren an.
Als nächstes will das Bergbauunternehmen die Technologie in weiteren Tests erproben und sich um nationale sowie internationale Fördermittel bemühen. Ziel ist der Bau einer Pilotanlage bis 2026.
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