Der Inselstaat hat eine nationale Mineralienstrategie und eine Liste mit 37 dieser Ressourcen veröffentlicht, die als kritisch für den nationalen Wohlstand gelten.
Neuseeland will mehr von seinem Mineralienreichtum profitieren: Bis 2035 sollen die Exporte in diesem Sektor auf umgerechnet fast 1,7 Milliarden US-Dollar verdoppelt werden. Das geht aus der ersten nationalen Strategie für diese Ressourcen hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde. Zugleich hat der Inselstaat eine Liste 37 kritischer Mineralien herausgegeben, die als essenziell für die heimische Wirtschaft und Technologie gelten.
Die Strategie sieht vor, Förderung, Weiterverarbeitung und Recycling dieser Rohstoffe auszubauen. Dadurch soll der Eigenbedarf stärker gedeckt und die Importabhängigkeit reduziert werden. Zum anderen wolle das Land sich angesichts der steigenden Nachfrage und der Volatilität auf den internationalen Märkten als „zuverlässiger und vertrauenswürdiger“ Partner etablieren, sagte Ressourcenminister Shane Jones. Ihm zufolge machen bislang Gold und metallurgische Kohle 80 Prozent von Neuseelands Mineralienexporten aus. Diese sollen ausgeweitet werden, daneben wolle man auch deutlich mehr kritische Rohstoffe für die Energiewende produzieren. Erste entsprechende Projekte seien bereits an den Start gegangen.
Potenzial für Seltene Erden, Platin, Kobalt und viele andere Ressourcen
Von den 37 kritischen Mineralien auf der Liste würden bereits zehn produziert, wie aus dem Dokument (PDF) hervorgeht, darunter Aluminium, Titan und Seltene Erden, wenn auch teilweise in sehr geringem Umfang. Bei elf weiteren wie Antimon, Kobalt, Wolfram und Platingruppenmetallen liege Potenzial für eine künftige Förderung vor. Keine bekannten Vorkommen gebe es hingegen bei den restlichen 16 Rohstoffen wie Gallium, Germanium, Indium und Nickel, hier bleibe Neuseeland voraussichtlich auf Importe angewiesen. Aufgrund ihrer „dynamischen tektonischen Geschichte“ habe die Insel ein enormes Potenzial an mineralischen Ressourcen, sagte Jones letztes Jahr bei der Ankündigung der Strategie, doch die mögliche wirtschaftliche Nutzung als auch der eigene Bedarf müssten besser erfasst werden. Damals sprach er auch Hindernisse wie lange Genehmigungsverfahren und gesellschaftlichen Widerstand an, die der Stärkung des Bergbausektors im Weg stünden. Die Strategie soll nun zu einem besseren Image beitragen, helfen sollen dabei unter anderem hohe Standards bei Umweltschutz, Arbeitssicherheit sowie die Wahrung der Interessen der indigenen Bevölkerung.
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