Die rohstoffarme Hightech-Nation und das an Bodenschätzen reiche zentralasiatische Land wollen enger kooperieren. Doch es gibt Hürden bei der Entwicklung der Lieferketten.
Südkorea und die Mongolei wollen ihre Kooperation im Bereich kritischer Rohstoffe verstärken. Dies teilte das südkoreanische Industrieministerium am Mittwoch nach einem Treffen von Regierungsvertretern beider Länder mit. Die Zusammenarbeit soll der Mongolei bei der Entwicklung ihrer Rohstoffressourcen helfen, während Südkorea seine Lieferkette stabilisieren wolle. Die Hightech-Nation verfügt nur über wenige Bodenschätze und will die Importe zur Versorgung seiner Industrie auf eine breitere Basis stellen.
Die Mongolei hingegen besitzt enorme Rohstoffvorkommen und einen bedeutenden Bergbausektor, der etwa 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Bislang wird vor allem Kohle abgebaut, daneben ist das zentralasiatische Land ein wichtiger Produzent von unter anderem Flussspat und Molybdän.
Seltene Erden und Lithium in der Mongolei: Potenzial und Herausforderungen
Die Förderung kritischer Metalle für die Energiewende wie Lithium und Seltener Erden steckt noch in den Kinderschuhen. Hierzu seien weitere Explorationsanstrengungen und große Investitionen nötig, zeigte bereits 2023 eine gemeinsame Untersuchung (PDF) der mongolischen Behörde für Bodenschätze und der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Eine Herausforderung gerade für westliche Investoren ist zudem der Transport, da der zwischen Russland und China gelegene Binnenstaat beim Export auf die Kooperation mit seinen Nachbarländern angewiesen ist. Gleiches gilt für die Verarbeitung der Rohstoffe, die aufgrund fehlender heimischer Kapazitäten in China erfolgen müsste.
Auch das südkoreanische Industrieministerium nennt diese Hürden in seiner Mitteilung als Grund für das bislang begrenzte Engagement von Unternehmen seines Landes. Daher soll ein gemeinsames Zentrum für seltene Metalle etabliert werden, um koreanischen Wirtschaftsvertretern den Einstieg in die mongolische Mineralienentwicklung zu erleichtern und die notwendigen technologischen Lösungen bereitzustellen. Auch planen die geologischen Erkundungsbehörden beider Länder gemeinsame Explorationen. Zudem sollen anhand eines Forschungsprojekt in einer Zinnmine Bergbautechnologien speziell für die Bedingungen in der Mongolei entwickelt werden.
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