Wie wirken Mikroorganismen auf Mineralien ein und wie kann dies gezielt zur umweltfreundlichen Gewinnung genutzt werden? Antworten bringt möglicherweise ein Projekt der Cornell-University.
Die Aufbereitung von kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden ist aufwändig und erfordert den Einsatz einer ganzen Reihe von Chemikalien. Diese können bei nicht sachgemäßer Handhabung große Umweltschäden verursachen. An der Entwicklung von neuen Verfahren wird daher international geforscht. Ein Problem dabei: Viele Ansätze sind nicht auf ein ökonomisches Level skalierbar. Das gilt auch für die Lösung von Mineralien aus Erzen und der anschließenden Konzentration durch Mikroben, das sogenannte Biomining. Unter der Führung der Cornell University aus dem US-Bundesstaat New York will ein internationales Team von Wissenschaftlern dies ändern. Dazu ist ein „Mikroben-Mineralatlas“ geplant, der auch bestimmte Gene umfasst und deren Interaktion mit Mineralien aufzeigt.
Dies könnte dann dabei helfen, genetisch optimierte Mikroorganismen für den Einsatz in der Praxis zu produzieren. Gleichzeitig wird das Team prüfen, ob und wie regulatorische Richtlinien angepasst werden müssen, um dieser neuen Form der Biotechnologie Rechnung zu tragen, heißt es weiter. Zugleich soll durch eine Kooperation mit weiterführenden Schulen potentiellen zukünftigen Beschäftigten in dem Sektor die Bedenken vor dem Thema Gentechnologien genommen werden.
Unterstützt wird die Atlas-Erstellung durch einen Zuschuss der National Science Foundation in Höhe von zwei Millionen US-Dollar. Für die Forschung des leitenden Wissenschaftlers, Buz Barstow, hat sich in der Vergangenheit auch das Energieministeriums der USA interessiert und ebenfalls Fördermittel bereitgestellt.
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