Künftiger Abbau von Bodenschätzen sollte zum Wiederaufbau des Landes beitragen.
Der geplante Deal zwischen den USA und der Ukraine über den Zugang zu Bodenschätzen ist nicht zustande gekommen. Die Unterzeichnung war für den vergangenen Freitag geplant, doch bei dem Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, US-Präsident Donald Trump und seinem Vize JD Vance kam es zum Eklat, der international hohe Wellen geschlagen hat. Trump warf Selenskyj mangelnde Dankbarkeit für die bisher geleistete Unterstützung vor. Selenskyj hatte zuvor Sicherheitsgarantien als Voraussetzung für Friedensverhandlungen mit Russland gefordert.
Entsprechende Garantien sind in dem Dokument, das am Freitag hätte unterzeichnet werden sollen, nicht zu finden. Anders als ein erster Entwurf, der vorsah, dass die USA 500 Milliarden US-Dollar der potenziellen Einnahmen aus ukrainischen Bodenschätzen als Gegenleistung für die bereits erfolgte militärische und finanzielle Hilfe erhalten, geht es in der Vereinbarung nicht um die direkte Rückzahlung. Vielmehr ist ein gemeinsamer Fonds zum Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes vorgesehen. In diesen soll die Ukraine 50 Prozent der Erlöse aus der zukünftigen Monetarisierung staatlicher Mineralressourcen, einschließlich Öl, Gas und zugehöriger Logistik wie etwa Hafenanlagen einzahlen. Wie der Fonds arbeiten und verwaltet werden soll, wird zu einem späteren Zeitpunkt geregelt, heißt es weiter.
Umfang der Seltenerdvorkommen unklar
Laut einer Analyse des Deutschen Bundestages (PDF) verfügt das osteuropäische Land unter anderem über Reserven an Titan, Lithium und Seltenen Erden. Die US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies weist jedoch darauf hin, dass die Daten zu einem möglichen wirtschaftlichen Abbau begrenzt seien. Zudem hätte der Krieg wichtige, auch für den Bergbau nötige Infrastruktur zerstört, etwa im Bereich der Energieversorgung. Eine weitere Herausforderung ist die weitere Verarbeitung der Rohstoffe, da China diesen Teil der Wertschöpfung dominiert und entsprechende Kapazitäten in den USA wie in Europa erst im Aufbau sind.
Ob der Deal doch noch kommt und in welcher Form, bleibt derzeit unklar. Während sich der ukrainische Präsident weiterhin offen für eine Übereinkunft zeigt, sei diese vorerst vom Tisch, so US-Finanzminister Scott Bessent.
Photo: iStock/Mny-Jhee