Kann die US-Industrie von einer Beschleunigung der Ausfuhrprozesse profitieren?
In den Handelsstreit zwischen USA und China kommt Medienberichten zufolge offenbar Bewegung. Seit Mai laufen Gespräche zwischen beiden Seiten, jetzt wurde laut Bloomberg eine Rahmenvereinbarung erzielt, die den Export bestimmter Seltener Erden beschleunigen könnte. Für Terbium und sechs weitere Element der Rohstoffgruppe gelten seit April Ausfuhrauflagen, die Exporte fielen in der Folge im Mai auf null. Die westliche Industrie ist seitdem nervös, denn es kam zu ersten Produktionsausfällen.

Der Export von Terbium fiel im Mai auf null.
Hintergrund ist nicht etwa ein kompletter Stopp seitens China, sondern vielmehr das Lizenzsystem. Material, das die Volksrepublik verlässt und unter die Restriktionen fällt, ist seit April genehmigungspflichtig, die Bearbeitung der Anträge dauert etwa 45 Arbeitstage.
Die Regelung gilt für alle Zielländer, für die USA rücken dem Vernehmen nach nun aber beschleunigte Prozesse in greifbare Nähe. US-Handelsminister Howard Lutnick wird von Bloomberg mit den Worten zitiert: „Sie werden uns Seltene Erden liefern“ und sobald das geschehe, „werden wir unsere Gegenmaßnahmen zurücknehmen.“ Diese Maßnahmen umfassen unter anderem Flugzeugteile, aber auch Software für das Design von Computerchips. Details dazu, wie die Beschleunigung in der Praxis aussehen soll, sind den Berichten unterdessen nicht zu entnehmen.
Bis zu einer Beilegung des jahrelangen Streits, der mit der Ankündigung von massiven Strafzöllen auf chinesische Waren am 2. April an Schärfe gewonnen hat, ist es indes noch ein weiter Weg. Die zwischenzeitlich für 90 Tage pausierten Extrazölle werden Stand jetzt zum 12. August in Kraft treten.
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