Betreiber der einzigen US-Seltenerdmine beginnt mit der Herstellung von Seltenerdmetall. Testproduktion für fertige Magneten abgeschlossen.
MP Materials, Betreiber der einzigen aktiven US-Seltenerdmine, hat offiziell die kommerzielle Produktion in seiner Magnetfertigungsanlage in Fort Worth, Texas, aufgenommen. Das Unternehmen gab bekannt, dass die großtechnische Produktion von Neodym-Praseodym-Metall, einem Vormaterial für Neodym-Eisen-Bor-Magnete, erfolgreich angelaufen ist. Die anfängliche Testproduktion dieser Magnete, die entscheidende Komponenten für Hochtechnologiebranchen wie Elektromobilität, Robotik und Unterhaltungselektronik sind, sei zudem abgeschlossen.
Sobald die Anlage vollständig in Betrieb ist, soll sie MP Materials zufolge jährlich rund 1.000 Tonnen fertige Magnete produzieren. Das Ausgangsmaterial stammt unter anderem aus der firmeneigenen Mine in Mountain Pass in Kalifornien. Zu den ersten Abnehmern würde der US-Autobauer General Motors zählen, der die Magnete in seinen Elektrofahrzeugmodellen verwenden will (wir berichteten).
Derzeit dominiert China die weltweite Produktion von Magneten aus Seltenen Erden und deckt 90 Prozent des Marktes ab. Unternehmen wie MP Materials arbeiten daran, diese Abhängigkeit zu reduzieren, doch die Herausforderungen sind erheblich. 2024 haben die USA etwa 7.446 Tonnen Magnete aus China importiert, wie Zolldaten zeigen – das verdeutlicht, dass eine einzelne Produktionsstätte dieses Ungleichgewicht nicht ausgleichen kann. Der deutsche Magnethersteller Vacuumschmelze ist ein weiterer Akteur, der in den US-Markt einsteigen und die Diversifizierung der westlichen Lieferketten vorantreiben will. Das Unternehmen baut derzeit eine Magnetfabrik in South Carolina, deren Fertigstellung für Ende Herbst 2025 geplant ist (wir berichteten).
Die gesamte Wertschöpfungskette von der Mine bis zum fertigen Magneten wäre damit jedoch noch nicht vollständig. Die Basislegierung besteht neben Seltenen Erden hauptsächlich aus Eisen, dem Bor hinzugefügt wird. Dieser Werkstoff durchläuft mehrere Prozesse, bei denen er unter Druck und Hitze neu geformt wird, bevor das Material schließlich magnetisiert wird.

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