Lieferketten verkürzen: Lynas will Seltene Erden aus Malaysia verarbeiten

von | 30. Mai 2025 - 09:22 | Wirtschaft

Der australische Bergbaukonzern betreibt eine Raffinerie in dem südostasiatischen Land. Nun soll dort auch heimisches Material aufbereitet werden.

Der australische Produzent Seltener Erden Lynas will die Bezugsquellen für seine Rohstoffe erweitern. Bislang verarbeitet der Konzern Material aus seinem westaustralischen Bergwerk Mount Weld in seiner Trennungsanlage in Malaysia. Seit einigen Monaten erfolgen anfängliche Verarbeitungsschritte zusätzlich in Lynas’ neuer Raffinerie – der ersten in Australien. Künftig soll nun auch Rohmaterial direkt aus Malaysia kommen und vor Ort weiterverarbeitet werden. Dadurch könnten teilweise Transportwege von Australien nach Malaysia entfallen, was die Lieferkette effizienter macht.

Am Freitag gab der Bergbaukonzern die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung (PDF) mit Menteri Besar bekannt, dem strategischen Investmentarm des malaysischen Bundesstaates Kelantan. Ziel ist die Lieferung von gemischtem Seltenerdkarbonat. Das Rohmaterial soll aus Ionenadsorptionstonen stammen, Lagerstätten, die besonders reich an schweren Seltenen Erden sind, gefragten Ressourcen für wachsende Märkte wie Elektromobilität. Ionenadsorptionstone finden sich in tropischen und subtropischen Regionen mit intensiver Verwitterung. Derzeit werden diese Vorkommen nur im Süden Chinas und dem benachbarten Myanmar zur großflächigen Rohstoffgewinnung genutzt. Im Vergleich zu traditionellen Minen sind diese Tone weitaus leichter abzubauen.

Exportauflagen aus China rücken schwere Seltene Erden in den Fokus

Anfang April hat China Exportkontrollen für die meisten schweren Seltenen Erden eingeführt, mit Folgen für die weltweite Versorgung. Erst vor gut zwei Wochen gab Lynas mit der ersten Produktion separierter schwerer Seltener Erden außerhalb der Volksrepublik einen Meilenstein bekannt (wir berichteten). Kurz zuvor hatte der Bergbaukonzern Interesse am Kauf von Lagerstätten in Malaysia und Brasilien bekundet, um seine Wertschöpfungskette zu diversifizieren.

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