Probenentnahme und Umweltstudien im Pazifik geplant.
Während Norwegen die Pläne für den unterseeischen Bergbau vorerst auf Eis gelegt hat (wir berichteten), treibt China das umstrittene Thema voran. Wie unter anderem die malaysische Zeitung The Star berichtet, wird die Beijing Pioneer Hi-Tech Development Corporation im nächsten August die Förderung im pazifischen Ozean testen. Das staatliche Unternehmen besitzt exklusive Explorationsrechte an zwei Stellen in der Nähe der japanischen Koralleninsel Minami-Torishima. In dem Gebiet werden große Vorkommen Seltener Erden vermutet, wie 2018 in einer Studie veröffentlicht wurde.
Im Rahmen der Erkundung sei auch geplant, die Auswirkungen des Abbaus von Rohstoffen in der Tiefsee zu erforschen. Ein weiteres staatliches Unternehmen, die China Minmetals Corporation, will dem Zeitungsbericht zufolge ein ähnliches Vorhaben in internationalen Gewässern vor Hawaii durchführen. Die kommerzielle Rohstoffförderung in internationalen Gewässern ist mangels allgemeinverbindlicher Regularien derzeit durch die zuständige Behörde (International Seabed Authority – ISA) untersagt.
Sollte der Abbau für diesen Zweck jedoch erlaubt werden, hätten chinesische Unternehmen durch ihre jetzt geleistete Vorarbeit einen deutlichen Vorteil gegenüber anderen Nationen der Region. Ein Umstand, der einer gewissen Ironie nicht entbehrt, denn der Tiefseebergbau gilt international auch als eine Maßnahme, um sich vom Rohstoffschwergewicht China unabhängiger zu machen.
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