Gipfeltreffen mit 48 afrikanischen Ländern in Seoul in dieser Woche.
Südkorea wird in dieser Woche Vertreter aus 48 afrikanischen Ländern zu einem Gipfel in Seoul begrüßen, um Handel, Investitionen und die diplomatischen Beziehungen zu stärken. Der Korea-Afrika-Gipfel 2024 steht unter dem Motto „The Future We Make Together“: Gemeinsames Wachstum, Nachhaltigkeit und Solidarität“ stattfinden. Zu den Hauptthemen gehören kritische Mineralien, da der afrikanische Kontinent über große Ressourcen wie Kobalt, Gold oder Platin verfügt. Laut Cho Tae-yul, dem Vorsitzenden des Gipfels, umfasst die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone 1,4 Milliarden Menschen und ein gemeinsames BIP von 3,4 Billionen Dollar, verteilt auf 54 Länder. Entsprechend attraktiv als Handelspartner, sei die Region. Es wird erwartet, dass im Rahmen des Gipfels mehrere Abkommen unterzeichnet werden.
Hightech – Low Mining
Südkoreas High-Tech-Industrie ist auf eine Vielzahl von Rohstoffen angewiesen, die für die Herstellung von Halbleitern, Elektrofahrzeugen und anderen modernen Produkten benötigt werden. Das ostasiatische Land ist jedoch in hohem Maße von Importen abhängig, da es über nur wenige natürlichen Vorkommen verfügt. Die Diversifizierung der Lieferketten ist daher eine der Prioritäten Seouls, so hatte sich kürzlich ein südkoreanisches Unternehmen die Rechte an drei Seltenerdminen in Vietnam gesichert.
Wettbewerb um Afrikas Ressourcen
Der Wettlauf um die Ressourcen Afrikas wird nicht nur von Südkorea geführt. Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten haben ebenfalls Pläne angekündigt, mehr wichtige Mineralien aus dem Kontinent zu beziehen, um ihre Lieferketten zu diversifizieren und sich von China unabhängiger zu machen. Gleichzeitig erhöht auch China seine Investitionen in Afrika im Rahmen der „Belt and Road Initiative“ („Neue Seidenstraße), einem Großprojekt, in dessen Rahmen bisher über eine Billion Dollar an Investitionen getätigt wurden.
Das Bestreben, Afrikas Ressourcen zu nutzen, hat auch Kritik hervorgerufen. Die Autoren einer Studie, die im Journal Resources Policy erschienen ist, argumentieren, dass der Bergbau erhebliche sozio-ökologische Auswirkungen auf Gemeinden in der Nähe von Mineralvorkommen habe und die biologische Vielfalt des Kontinents gefährdet. Die Autoren setzen sich für einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Bergbau in Afrika ein, um diese Probleme zu vermeiden.
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