Fabrik im schwedischen Luleå ist der erste Schritt zur Errichtung eines Industrieparks für kritische Mineralien.
Das staatliche schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat offiziell mit dem Bau seiner Demonstrationsanlage zur Verarbeitung von Phosphor und Seltenen Erden in Luleå, Schweden, begonnen. Angekündigt wurde die Errichtung bereits 2023, der Betrieb soll 2026 starten. Das Hauptziel ist die Optimierung der Materialflüsse aus der Eisenerzmine in Gällivare und die Gewinnung kritischer Mineralien aus derzeit ungenutztem Material.
Seltene Erden sind essenziell für zahlreiche Hightech-Anwendungen, darunter Robotik, Windenergie, Elektrofahrzeuge und Unterhaltungselektronik, wobei China als weltweit führender Produzent gilt. Phosphor hingegen spielt eine Schlüsselrolle in der Produktion von Mineraldüngern, die für rund die Hälfte der globalen Lebensmittelproduktion unverzichtbar sind. Europa deckt 90 Prozent seines Phosphorbedarfs durch Importe, wobei Russland laut Eurostat lange zu den wichtigsten Lieferanten gezählt hat.
Mit der neuen Anlage strebt LKAB an, Schweden und die EU unabhängiger von Importen zu machen. Das Unternehmen hat kürzlich Anträge gestellt, um gemäß dem EU-Gesetz für kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials Act, CRMA) als strategisch wichtig anerkannt zu werden. Dies betrifft den Industriepark in Luleå, zu dem die Demonstrationsanlage gehört, sowie die Gällivare-Mine und die Seltene-Erden-Lagerstätte Per Geijer (wir berichteten). Mit dem CRMA will die EU ihre Versorgung mit kritischen Rohstoffen diversifizieren und die Kapazitäten für heimischen Bergbau, Verarbeitung und Recycling ausbauen.
Mit der Anlage in Luleå „machen wir einen entscheidenden Schritt, um Europas Abhängigkeit von Importen zu verringern und den Zugang zu kritischen Mineralien und Metallen für die Zukunft sicherzustellen“, sagte Ebba Busch, die schwedische Ministerin für Energie, Wirtschaft und Industrie, die ebenfalls an der Grundsteinlegung teilnahm.
Photo: LKAB