Vor genau einem Jahr hat China Exportrestriktionen für Gallium und Germanium eingeführt. Begründet wurden die Auflagen mit dem Verweis auf die nationale Sicherheit. Beide Technologiemetalle gelten als Dual-Use-Güter, können also für zivile als auch militärische Zwecke genutzt werden. In der Folge wurden Ausfuhrgenehmigungen erforderlich, deren Bearbeitung zunächst relativ viel Zeit in Anspruch genommen hat, dass die Exporte im August und September auf Null fielen. Auf den internationalen Märkten sorgte die Entwicklung für Verunsicherung, denn China ist der wichtigste Produzent beider Rohstoffe, die für Chips, LEDs, Glasfaserkabel und eine ganze Reihe weiterer Technologien benötigt werden.
Export von Gallium aus China 2023-2024
Export von Germanium aus China 2023-2024
Eine erste Erholung der Ausfuhren fand erst im Oktober statt, seither entwickelt sich der Export beider Metalle unterschiedlich. Bei Gallium ist eine Annäherung an das Niveau vor Einführung der Restriktionen zu verzeichnen, seit April geht die Exportmenge von Germanium immer weiter zurück und liegt damit deutlich unter Vorjahresniveau. In der Branche gab es zuletzt Gerüchte, dass die Nationale Verwaltung für Lebensmittel und strategische Reserven etwa 100 Tonnen Germanium kaufen will, schrieb kürzlich die Nachrichtenagentur Reuters. Angaben zur Jahresproduktion des Metalls für 2023 liegen nicht vor, für 2021 schätzt der US Geological Survey die Menge auf weltweit 140 Tonnen, für China auf 95 Tonnen. Damit könnte sich der chinesische Staat also die gesamte Produktionsmenge eines Jahres gesichert haben, falls die Gerüchte zutreffen. Eine offizielle Bestätigung der chinesischen Behörde liegt allerdings nicht vor.
Der Rohstoffhändler TRADIUM hat sich jüngst in einem Marktkommentar der Entwicklung von Germanium und Rhenium gewidmet. Diesen finden sie hier.
Photo: iStock/MAGNIFIER