G7-Staaten einigen sich auf Stärkung von Lieferketten für kritische Rohstoffe 

von | 17. Juni 2025 - 09:11 | Politik

Entwurfsdokument skizziert Strategie zur Erhöhung der Resilienz und zum Vorgehen gegen marktverzerrende Praktiken. 

Die Staats- und Regierungschefs der G7 haben sich laut Medienberichten vorläufig auf eine Strategie verständigt, um die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten für kritische Rohstoffe zu stärken. Ein Reuters vorliegender Entwurf betont die Notwendigkeit von Diversifizierung, verstärkten Investitionen sowie Marktpreisen, die die tatsächlichen Kosten für verantwortungsvolle Gewinnung, Verarbeitung und Handel widerspiegeln. 

Zwar wird China in dem Entwurf nicht ausdrücklich genannt, jedoch werden wirtschaftliche Risiken durch marktverzerrende Politiken und Praktiken als „Bedrohung für unsere Volkswirtschaften“ bezeichnet. 

China dominiert viele Lieferketten für kritische Rohstoffe, insbesondere in der Weiterverarbeitung, wodurch andere Länder stark von chinesischen Exporten abhängig sind. Diese Abhängigkeit wurde zuletzt im April deutlich, als Peking Ausfuhrbeschränkungen für eine Reihe von Seltenen Erden und verwandten Produkten verhängte, ein Schritt, der weithin als Reaktion auf neue US-Zölle gewertet wurde. Bereits 2023 hatte China ähnliche Maßnahmen ergriffen und den Export der wichtigen Metalle Gallium und Germanium eingeschränkt. 

Obwohl die G7-Staaten in den vergangenen Jahren verschiedene Initiativen im Bereich kritischer Rohstoffe gestartet haben, bleiben diese nach Einschätzung des US-Thinktanks Center for Strategic and International Studies (CSIS) bislang begrenzt in ihrem Umfang und reichen nicht aus, um Chinas Vormachtstellung ernsthaft entgegenzuwirken. Allein im Jahr 2023 investierte China über 16 Milliarden US-Dollar in Bergbauprojekte im Ausland – im Vergleich zu lediglich 13 Milliarden US-Dollar, die die G7-Staaten gemeinsam für entsprechende Initiativen bereitstellten. Zudem verfüge China über einen strategischen Vorteil, da das Land die gesamte Wertschöpfungskette kontrolliere – von der Gewinnung über die Verarbeitung bis zur Herstellung von Endprodukten, Die Bemühungen der G7 beschränke sich hingegen meist auf einzelne Teilbereiche der Lieferkette. 

Photo: iStock/RoNeDya