Unternehmen bekundet Interesse an Rohstoffvorkommen außerhalb Australiens
Seltene Erden in Australien fördern und in Malaysia in einer eigenen Anlage aufbereiten, das ist das Geschäftsmodell von Lynas. Ein Teil der Raffination wird zudem künftig im Westen Australiens stattfinden, der wichtigste Produzent dieser Rohstoffe außerhalb Chinas optimiert dort gerade am Standort Kalgoorlie die Separationsprozesse. CEO Amanda Lacaze hat in dieser Woche jedoch eine weitere Strategie ins Spiel gebracht, um sich noch stärker als Alternative zum Reich der Mitte zu etablieren. Wie Reuters berichtet, erwägt der Konzern den Kauf von Lagerstätten in Malaysia und Brasilien sowie die Zusammenarbeit mit Junior-Minern, um deren Projekte schneller ans Netz zu bringen. Lynas dürfte in diesem Fall mit Expertise, aber auch Kapital unterstützen.
Geologische Gemeinsamkeiten machen Brasilien und Malaysia interessant
Lacaze verweist dabei zudem auf die geologischen Gemeinsamkeiten der Vorkommen in diesen Ländern, die denen von Myanmar ähneln, einem der wichtigsten Förderländer Seltener Erden. Konkret geht es dabei um Ionenadsorptionstone, aus denen sich die Rohstoffe vergleichsweise leicht gewinnen lassen und in denen die Konzentration schwerer Seltener Erden erhöht ist. Vertretern dieser Untergruppe wie Gadolinium oder Terbium gilt derzeit gesteigertes Interesse, seit China als wichtigster Standort für die Aufbereitung den Export genehmigungspflichtig gemacht hat (wir berichteten).
Die Volksrepublik wird die Pläne von Lynas sicher aufmerksam beobachten, denn derzeit nähern sich China und Malaysia politisch und wirtschaftlich an. Staatpräsident Xi Jinping brachte bei einem Besuch sogar einen Technologietransfer zur Aufbereitung Seltener Erden ins Spiel. Der Bergbausektor Brasiliens wiederum zieht aktuell vermehrt chinesische Investoren an.
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