EU und Mexiko bringen Freihandelsabkommen voran – auch Rohstoffversorgung zentral

von | 20. Jan. 2025 - 13:23 | Politik

Kurz vor möglicher Einführung von Zöllen durch neuen US-Präsidenten kommt Bewegung in die seit Jahren auf Eis liegenden Verhandlungen.

Die Europäische Union und Mexiko haben am Freitag ihre Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen wieder aufgenommen – unmittelbar vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der beide Länder mit Zöllen belegen will. Bislang sind die EU und Mexiko nur durch ein Handelsabkommen aus dem Jahr 2000 verbunden, das Industriegüter umfasst. Die Verhandlungen über eine Erweiterung waren zuletzt 2020 ins Stocken geraten.

Die nun erarbeitete neue Vereinbarung soll unter anderem EU-Investitionen in Mexiko erleichtern und Handelsschranken wie Zölle abschaffen, um vor allem den Export europäischer Agrarprodukte und Lebensmittel zu steigern. Die EU strebt außerdem eine bessere Versorgung mit Materialien für den grünen und digitalen Wandel an. Mexiko ist der weltgrößte Produzent von Silber und ein bedeutendes Förderland von Gold, Kupfer und Zink. Auch einige Mineralien, deren Versorgung von der EU als kritisch und strategisch eingestuft wird, wie Mangan (PDF), werden dort gewonnen. Zudem soll es noch weitgehend unerschlossene Reserven zahlreicher Rohstoffe wie Seltener Erden geben.

Staatenblock stark von Rohstoffimporten abhängig

Im Zuge seines 2024 in Kraft getretenen Rohstoffgesetzes Critical Raw Materials Act will der Staatenblock bis 2030 seine Bezugsquellen breiter aufstellen. Bislang ist die EU bei den Importen zahlreicher Ressourcen wie Seltener Erden und Gallium stark von China abhängig. Erst vor wenigen Wochen war mit einer Übereinkunft zum lang erwarteten Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenverbund Mercosur ein Schritt in Richtung Diversifizierung gemacht worden (wir berichteten).

Die neue Vereinbarung mit Mexiko muss vor dem Inkrafttreten indes erst ratifiziert werden. Als nächste Schritte wird es den EU-Mitgliedstaaten und dem zur Genehmigung vorgelegt.

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