EU einigt sich auf Verbrenner-Aus

Neuwagen müssen ab 2035 emissionsfrei sein. E-Fuels als mögliche Alternative offen. Umstieg auf E-Mobilität treibt Rohstoffbedarf.

Ab 2035 sollen in der Europäischen Union nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden. Auf das faktische Verkaufsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor einigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend. Als Zwischenziel wurde eine Reduktion des CO₂-Ausstoßes für neue Pkw um 55 Prozent im Jahr 2030 beschlossen, verglichen mit dem Stand von 2021. Für neue Nutzfahrzeuge sollen es 50 Prozent sein.

Im Juni hatten bereits die Umweltministerinnen und Umweltminister der 27 EU-Staaten grünes Licht für den Vorschlag gegeben (wir berichteten), nun wurde eine endgültige Einigung in der Union erzielt. Die Regelung ist Teil des Fit-for-55-Pakets, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral werden will. Das beschlossene Ende des Verbrennungsmotors soll den Umstieg auf Elektromobilität beschleunigen. Unklar ist noch, ob es eine Ausnahme für Verbrenner mit E-Fuels, also synthetischen, als klimaneutral geltenden Kraftstoffen, geben wird; einen entsprechenden Vorschlag wird die EU-Kommission prüfen.

Ebenso soll die Kommission 2026 überprüfen, ob die Zielvorgaben zur Emissionsreduzierung realistisch sind, und bis 2025 eine neue Methode vorlegen, um die tatsächlichen CO₂-Emissionen von Fahrzeugen während des gesamten Lebenszyklus zu bewerten.

„EU muss schnellstmöglich Rohstoffabkommen abschließen“

Kritik an der EU-Entscheidung kommt unter anderem vom Verband der Automobilindustrie (VDA), wie die Automobilwoche berichtet. Es sei fahrlässig, Ziele für die Zeit nach 2030 festzulegen, ohne entsprechende Anpassungen aufgrund aktueller Entwicklungen vornehmen zu können, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Sie betonte, die EU müsse jetzt schnellstmöglich Energiepartnerschaften und Rohstoffabkommen abschließen, um eine ausreichende Versorgung für die Zukunft sicherzustellen.

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