Regierung soll durch System zur Rückverfolgbarkeit mehr Informationen über den Sektor erhalten.
Die chinesische Regierung will ihre Kontrolle über die heimische Seltenerd-Industrie weiter ausbauen. Am Mittwoch wurde ein neuer Regulierungsentwurf des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie veröffentlicht. Der Vorschlag beinhaltet ein Rückverfolgbarkeitssystem, um der Regierung zusätzliche Informationen über Herkunft, Lieferketten und Exporte von Seltenen Erden zu liefern. Zudem wird in dem Dokument klargestellt, dass nur autorisierte Unternehmen Quoten für den Abbau und die Verarbeitung der Rohstoffe erhalten dürfen. Weitere Bestimmungen umfassen die monatliche Bereitstellung von Daten durch Branchenteilnehmer sowie unangekündigte Inspektionen, um „eine verantwortungsvolle Entwicklung des Sektors“ [Übersetzung Rohstoff.net] sicherzustellen.
Das Ministerium nimmt bis zum 21. März Stellungnahmen von Interessengruppen zu den geplanten Vorschriften entgegen.
In Bezug auf das geplante Rückverfolgbarkeitssystem werden auch Exportlizenzen erwähnt, die es bislang noch nicht für Seltenerdmaterialien gibt – wohl aber für bestimmte damit verbundene Technologien. Bei Gallium und Germanium hingegen, deren Hauptproduzent China ebenfalls ist, müssen Exporteure seit 2023 eine offizielle Genehmigung einholen, um Waren ins Ausland zu liefern, für Antimon wurden auch Auflagen eingeführt. China dominiert die Seltene-Erden-Industrie mit einem Anteil von rund 60 Prozent an der weltweiten Produktion und bis zu 95 Prozent an der Weiterverarbeitung. Entsprechend könnten neue Lizenz-Anforderungen erhebliche Auswirkungen auf die Lieferketten haben.
China hat in den letzten Jahrzehnten bereits schrittweise die Kontrolle über seine Seltenerdbranche verstärkt. So wurde der Sektor durch eine Reihe von Konsolidierungen auf nur wenige Schlüsselakteure reduziert. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem Hintergrundbericht.
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