Australien: Mehr Details zur Rohstoffreserve 

von | 24. Apr. 2025 - 08:47 | Politik

Resilienz und zusätzliches Einkommen für den Staat. 

Australien wählt am 3. Mai ein neues Parlament und entscheidet damit auch, ob Premierminister Anthony Albanese weiterregieren kann. Für diesen Fall hatte der amtierende Regierungschef Anfang April den Aufbau einer staatlichen Reserve für kritische Rohstoffe angekündigt (wir berichteten).  

Am heutigen Donnerstag hat Albanese erste Details zur Gestaltung dieser Reserve genannt. Aufgebaut werden soll sie durch zwei zentrale Maßnahmen: Erstens durch sogenannte National Offtake Agreements, bei denen die Regierung über vertragliche Vereinbarungen bestimmte Mengen kritischer Rohstoffe aus privatwirtschaftlichen Projekten sichert oder Kaufoptionen erwirbt. Zweitens durch gezielte Lagerhaltung: Die Regierung wird nationale Vorräte bestimmter kritischer Mineralien anlegen, die im Rahmen von Abnahmevereinbarungen produziert wurden. 

Um welche Rohstoffe es sich konkret handeln wird, geht aus der Erklärung nicht hervor, genannt werden nur Seltene Erden. Australien beheimatet mit Lynas eines der wenigen Unternehmen außerhalb Chinas, das sowohl die Förderung als auch künftig die Weiterverarbeitung dieser Rohstoffgruppe selbst übernimmt. 

Neben der Absicherung der Versorgung der Industrie mit wichtigen Ressourcen und der Stärkung der Resilienz Australiens werde das Land auch finanziell profitieren, denn durch den Verkauf von Material auf dem Weltmarkt und internationale Partner würden Einnahmen generiert, heißt es. Zugleich sollen die Maßnahmen dem Bergbausektor Sicherheit geben und neue Investitionen anregen, wenn der Staat als Garant bereitsteht. Umgerechnet etwa 760 Millionen US-Dollar betragen die geplanten Anfangsinvestitionen in die strategische Reserve, die im zweiten Halbjahr 2026 starten könnte. 

Beitragsbild: Kostab, Aurilako via Canva, Montage Rohstoff.net