Australien greift Seltenerd-Industrie mit dreistelligem Millionenbetrag unter die Arme

von | 6. Dez. 2024 - 10:18 | Politik

Iluka erhält zusätzliche Unterstützung von umgerechnet bis zu 305 Millionen US-Dollar. Baukosten für Verarbeitungsanlage waren zwischenzeitlich gestiegen.

Das australische Bergbauunternehmen Iluka Resources hat sich für den Bau seiner Seltenerdraffinerie Eneabba zusätzliche staatliche Unterstützung gesichert. Wie Australiens Regierung am Freitag bekanntgab, sollen für das Projekt umgerechnet bis zu 305 Millionen US-Dollar bereitgestellt werden. Vorausgegangen waren mehr als einjährige Verhandlungen, berichtet die Financial Times (Paywall). Die Höhe des ursprünglichen Darlehens von 2022 sei angepasst worden, da die geschätzten Baukosten zwischenzeitlich gestiegen waren (wir berichteten).

Die Partnerschaft stehe im Einklang mit dem „Future Made in Australia Act“ der Regierung, der Schlüsselindustrien wie kritische Mineralien und saubere Energie fördern soll, schreibt Iluka (PDF). Die zusätzliche Finanzierung sei an die Sicherung entsprechender Abnahmevereinbarungen gebunden.

Auch Verarbeitung besonders gefragter schwerer Seltener Erden geplant

Eneabba soll die erste australische Raffinerie werden, die sowohl leichte als auch schwere Seltene Erden produzieren kann. Besonders die letzteren Vertreter der Rohstoffgruppe gelten als kritisch, da sie seltener vorkommen und aufwendiger abzutrennen sind. Zugleich sind sie in Form von Dauermagneten stark nachgefragte Komponenten für Technologien wie Windkraft und Elektromobilität.

Neben der Verarbeitung von Rohmaterial aus Ilukas eigenen Minen soll Eneabba auch anderen heimischen Unternehmen offenstehen. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant. Ursprünglich war dies bereits für das nächste Jahr vorgesehen (wir berichteten).

Das ressourcenreiche Australien entwickelt sich für seine westlichen Partner zunehmend zu einer Rohstoffalternative zum Branchenführer China. Die Regierung hat den Bergbausektor bereits vielfach unterstützt, darunter den Bau einer weiteren und bereits eröffneten Seltenerdraffinerie, betrieben von Lynas. Die australische Ressourcenministerin Madeleine King bezeichnete die Förderung der Branche als „nationale Aufgabe“, der Erfolg hänge jedoch auch von langfristigen Investitionen aus dem Ausland ab.

Photo: dannyfroese via Canva